Mumia Abu-Jamal

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Wettlauf gegen den Tod

Mumia Artikel auf Deutsch

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Mumia Abu-Jamals Gesundheit verschlechtert sich im SCI Mahanoy Gefängnis

Am 9. Februar 2024 berichtete Mumias Vertrauensarzt in einer ersten Stellungnahme darüber, dass sich Mumia Abu-Jamals Gesundheitszustand seit Herbst 2023 deutlich verschlechtert hat weiter lesen...

Er führt das auf die bis heute fehlende Therapie nach der Herzoperation (4 Bypässe) Mumias von 2021 zurück.

U.a. erhält der Gefangene im SCI Mahanoy Gefängnis keine Ernährung, die für einen Patienten mit seinen Herzproblemen sowie seiner altersbedingten Diabetes geeignet wäre. Mumia hat stark an Gewicht verloren. Er hat in den vergangenen Wochen alle Haare verloren und seit mehreren Jahren massive Hautprobleme, die ihn aktuell sogar am Schlafen hindern.

Mumia Abu-Jamal wird am 24. April 2024 seinen 70. Geburtstag begehen, zum 42. (!) Mal in Haft. Die beste Gesundheitsfürsorge für Mumia wäre Freiheit. Daran arbeiten viele Menschen seit langer Zeit und ohne Unterbrechung.

Aber Mumia braucht dringend sofort geeignete Gesundheitsfürsorge. Möglicherweise wird die Solidaritätsbewegung - also wir alle - ihm in naher Zukunft bei der Durchsetzung helfen können. Praktische Vorschläge werden derzeit in den USA vorbereitet.

Kommende Veranstaltungen der nächsten Tage:

Sonntag, 11. Februar 2024 - Veranstaltung in Philadelphia & im Internet Livestream - 17:00 Uhr (MEZ):
Update über Mumia Abu-Jamals verschlechterten Gesundheitszustand im SCI Mahanoy Gefängnis sowie die Masseninhaftierung in den USA
Sonntag 17:00 Uhr (MEZ) online:
Hier...
mit
Dr. Cornel West
Pam Africa
Susan Abulhawa
Gabe Bryant
Marc Lamont Hill

Montag, 12. Februar 2024 Black Power Media 17:00 Uhr (MEZ):
Pam Africa, Noelle Hanrahan (Prison Radio) and Dr. Ricardo Alvarez (Mumias Vertrauensarzt) on The Assassination Attempt On Mumia!
Hier...

beide Veranstaltungen in englisch

Mumia and the epidemic of mass incarnation Veranstaltung 11.02.2024 Philadelphia

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Broschürenvorstellung: Indigener Widerstand in den Americas - Fr. 16. Februar 2024 - Zielona Góra

Broschurenvorstellung: Indigener Widerstand in den Americas Seit dem brutalen Beginn des Kolonialismus auf dem "amerikanischen" Kontinent haben sich die ersten Bewohner*innen der Americas immer gegen ihre Ausbeutung, Versklavung und Vernichtung gewehrt. Allein in den ersten 30 Jahren zwischen Columbus und Cortes starben geschätzte 75 Millionen Menschen an den Folgen spanischer Raub- und Gewaltzüge. Seit 1492 haben sich beinahe alle europäischen Machthaber*innen daran versucht, Profit aus dem Berauben und Ermorden Indigener zu schlagen und dabei die Grundlagen für die heutige Klimakatastrophe gelegt. Ähnlich gingen sie kurz darauf auch in Afrika und Asien vor. Die Nachfahren der europäischen Kolonialist*innen "emanzipierten" sich zwar im Lauf der Geschichte von den Herschenden Klassen in Europa, gewährten Indigen und versklavten Afrikaner*innen nach gewonner Unabhängigkeit jedoch keine grundlegenden Rechte. Indigene und ehemals Versklavte kämpften und kämpfen bis heute immer selbst um ihre Rechte.

Diese kleine Broschüre kann zwar keinen umfassenden Überblick über alle vergangene und aktuelle Kämpfe Indigener liefern, möchte aber Schlaglichter auf verschiedene Auseinandersetzungen vom Norden bis Süden des amerikanischen Kontinents werfen. In all ihrer regionalen Unterschiedlichkeit wird eines ganz deutlich: der Kampf um Menschenrechte ist untrennbar mit dem Kampf gegen Umweltzerstörung und patriarchale Ausbeutung verknüpft.

Wir beginnen in Kanada anhand einer aktuellen Kampagne indigener Frauen gegen sexualisierte Gewalt, Mord und Verschwinden lassen. Danach streifen wir die indigenen Kämpfe um das Recht auf Wasser in den USA, beleuchten den Kampf um Freiheit des seit 1976 (!) inhaftierten A.I.M. Aktivisten Leonard Peltier, lassen seine Anwältin zu Wort kommen, gehen weiter nach Mexico und den Widerstand gegen das unter Siemens & DB-Beteiligung entstehende Umweltzerstörungsprojekt "Tren Maya" sowie nach Chiapas zu den Zapatist*innen und schliessen mit den Mapuche, die sich gegen die Zerstörung des Regenwalds und ihrer eigenen Vernichtung erhoben haben.

Die Broschüre wird bei der Veranstaltung vorliegen. Wir lesen verschiedene Passagen daraus vor und diskutieren gerne mit allen Interessierten.

Zielona Góra, Grünbergerstr. 73 (Boxhagener Platz) - 10245 Berlin-F'hain

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Heute ist der 42. (!) Haftjahrestag von Mumia Abu-Jamal

Mumia Abu-Jamal Kundgebung am 09.12.23 Es erscheint fast unvorstellbar: heute, am 9. Dezember ist Mumia Abu-Jamals 42. (!) Haftjahrestag. 42 Jahre politische Haft für einen Journalisten in den USA, der sich weder von Todesurteil noch Isolationsfolter hat einschüchtern lassen. 42 Jahre politische Haft für einen Journalisten, der sich immer an die Seite derjenigen stellt, die gegen Ausbeutung, koloniale Gewalt und Krieg kämpfen und regelmässig Perspektiven über die aktuelle Misere hinaus formulieren kann. 42 Jahre politische Haft für einen Black Panther, der angesichts der globalen kapitalistischen Gewalt die soziale Revolution für die vernünftigste Idee von allen hält.

Der ihm untergeschobene Polizistenmord von 1981 ist eine fabrizierte Geschichte, für die es keine haltbaren Beweise gibt. Seit 2018 ist zusätzlich bekannt, dass die beiden damaligen Hauptbelastungszeugen entweder mit Geldversprechen oder Strafnachlass für ihre Gerichtsauftritte geködert wurden. Ähnlich wie bei dem indigenen Aktivisten Leonard Peltier glauben noch nicht einmal diejenigen an Mumias Tatschuld oder den ihm untergschobenen "Polizistenmord", die ihn 1982 in den Todestrakt gebracht haben. Einzig und allein der politische Wille, eine (ehemals?) heiss umkämpfte politische Auseinandersetzung nicht verlieren zu wollen, bringt Justiz und Polizei in Philadelphia dazu, Mumias Leben und das seiner Angehörigen zerstören zu wollen.

Nach Mumias umfangreicher journalistischer Arbeit gegen Rassismus, Polizeigewalt, Ausbeutung und Krieg auf Prison Radio, seiner geschichtlicher Buchreihe "Murder Incorporated" zusammen mit Stephen Vittoria - ebenfalls von Prison Radio heraus gebracht oder auch seiner neuesten deutschsprachigen Veröffentlichung "Texte aus dem Todestrakt - Essays eines politischen Gefangenen" (Westend, 2023) lässt sich erahnen, welche politischen Ängste Ende März 2023 zu der Vorgabe an Richterin Lucretia Clemons in Philadelphia geführt haben, damit die juristisch glasklare Präzidenz ignoriert und die Neuverhandlung von Mumias Fall auch nach 42 Jahren weiterhin blockiert wird. Sie wollen ihn mit allen Mitteln so lange in Haft behalten, bis er dort stirbt.

Mumia Abu-Jamal mit Noelle Hanraham (Prison Radio= Weder er noch seine Unterstützer*innen sind davon jedoch sonderlich überrascht. Der erfolgreiche Kampf gegen Mumias Hinrichtungen 1995, 1999 und 2011 hat uns gezeigt, dass öffentlicher Widerspruch noch immer in den USA wahrgenommen wird. Als die Gefängnisbehörde von Pennsylvania 2017 Mumia in Haft an medizinischer Nichtversorgung sterben lassen wollten, konnte nicht nur für ihn sondern auch für ca. 7000 weitere Gefangene eine kostspielige und damals lebensrettende Behandlung im US Bundestaat Pennsylvania durchgesetzt werden. Ähnlich war es kurz darauf, als er eine Augenoperation benötigte, um nicht zu erblinden und seinen Beruf als Journalist fortsetzen zu können. Rückblickend sind wir der Meinung, dass die Mumia-Solidaritätsbwegung nicht nur Hartnäckigkeit über einen langen Zeitraum bewiesen hat, sondern auch schon Dinge durchsetzen konnte, die in anderen Fällen leider nicht immer gelingen.

Zweifellos liegt die Messlatte für Mumias Freiheit deutlich höher als bei anderen Gefangenen in den USA. Nicht nur die inzwischen sprichwörtliche "Mumia Ausnahme", also das Aussetzen von verfassungsmässig garantierten Grundrechten ist damit gemeint. Selbst Reformstaatsanwälte wie Larry Krasner aus Philadelphia trauen sich nicht, in Mumias Fall irgendetwas von dem umzusetzen, was sie in anderen Fällen ambitioniert machen. Seine politische Flanke gegen rechts, allen voran der Polizei Lobbyorganisation F.O.P. hat Krasner damit abgesichert, dass er ihre Argumentation gegen Mumia übernahm. Für seine Reformbemühungen wirft er Mumia gemäss einem US Sprichwort für Verrat "unter den Bus". Aber auch er weiss: "An Injury to one is an Injury to all - no Justice - no Peace!".

Der 9. Dezember ist trotz des meist unfreundlichen Wetters seit Jahren ein länderübergreifender Aktionstag für Mumias Freiheit. Ausserhalb der USA gibt es heute Proteste und Veranstaltungen in Mexico City, Paris, London und bei Anderes RadioBerlin.

Free Mumia - Free Them All!

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So. - 10.12.23 - 18.30 - Weihnachtsbraten & Texten aus dem Knast - @Sonnenallee 154

Kiezladen, Sonnenallee 154, 12059 Berlin-Neukölln, Bus M41-Hertzberg-Pl.

Am 10. Dezember serviert Deine LieblingsVoKü ab 19 Uhr im Kiezladen Sonnenallee 154 einen saftigen veganen Braten und zahlreiche weitere Leckereien zur Weihnachtszeit.

Zudem wollen wir - inspiriert durch Mumia Abu-Jamal (s.u.) - an die zahlreichen Gefangenen in den Knästen dieser Welt erinnern. Lasst sie uns befreien, in dem wir ihre Text vorlesen. Kommt vorbei und lest selbst einen Text einer Gefangenen vor, die euch am Herzen liegt! Ob Mumia, Leonard Peltier, Selahattin Demirtas, Abdullah Öcalan oder historische Gefangene wie Rosa Luxemburg, Bobby Sands, Erich Mühsam, Nelson Mandela oder Mahatma Ghandi... Der Phantasie sind wenig Grenzen gesetzt. Nur die Zeit solltet ihr etwas im Blick haben, so dass alle lesen können, die wollen.

Bereits im Dezember 1986 schrieb der zum Tode verurteilte US-amerikanische Bürgerrechtler Mumia Abu-Jamal "Jedes Jahr im Winter findet in der westlichen Welt eine Art Festival statt, das angeblich zur Feier der Geburt von Jesus von Nazareth vor etwa 2000 Jahren veranstaltet wird. Aber wer unter den zahllosen Millionen, die jetzt sein Loblied und von Nächstenliebe singen, erinnert sich daran, dass all die Lieder gesungen werden, um einen Gefangenen zu preisen - tatsächlich sogar einen Gefangenen im Todestrakt, dem die staatliche Exekution durch Kreuzigung bevorsteht? Was bedeuten die Lieder und die Nächstenliebe für die, denen heute die Hinrichtung durch etwas modernere staatliche Exekutionsmethoden bevorsteht? Was können sie für die bedeuten, die in den Verliesen Babylons eingekerkert sind? [...]"
(aus dem Buch Texte aus dem Todestrakt von 2023)

Wir sehen uns am 10.12. im Kiezladen und/oder Sylvester vorm Knast!

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100 Jahre Radio - auch aus dem Knast?

Sendung hier nach hören...

Radio wird an vielen Orten und zu verschiedensten Gelegenheiten gehört. Allerdings wird es an bedeutend weniger Orten produziert und gesendet. Wir haben Mumia Abu-Jamal, den ehemaligen Vorsitzendenn der afroamerikanischen Journalist*innenvereinigung aus Philadelphia befragt, warum er nach knapp 42 (!) Jahren Haft noch immer Radio macht. Mumias Radiogeschichte vor seiner Inhaftierung ist eng mit dem Aufkommen und der Behinderung Schwarzen Radios in den USA verwoben, wie uns der Autor und Historiker Todd Steven Burroughs in einem weiteren Beitrag erklärt. Ein Radiokollege Mumia Abu-Jamals, der Schwarze Journalist Linn Washington erinnert sich im Rückblick an die gemeinsame Zeit mit Mumia in verschiedenen Stationen Philadelphias und ihren Einsatz gegen die damals wie heute tödliche, rassistische Polizeigewalt. Ein Lektor eines Frankfurter Buchverlags erklärt, warum er 2023 ein Buch mit Radiokommentaren des gefangenen Journalisten Abu-Jamal heraus brachte und zum Abschluss gibt es ein "Kommunikatives Manifest", welches sich anlehnend an Brechts Radiotheorie von 1923 mit der digitalen Kommunikation von 2023 beschäftigt.

Eine Sendung von Radio Aktiv Berlin Sonntag, 29. Oktober 2023 um 15:00 Uhr bei Anderes Radio

Sendung hier nach hören...

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17 Mitglieder des Bundestages fordern Neuverhandlung für Mumia Abu-Jamal

Offener Brief von Zaklin Nastic, Bundestagsabgeordnete der LINKEN und Mitglied des Menschenrechtsausschusses sowie 16 weiteren Parlamentarier*innen an Philadelphias Bezirksstaatstanwalt Larry Krasner mit der Forderung, endlich seinen Widerstand gegen ein neues Verfahren für #Mumia Abu-Jamal aufzugeben:

Mehr hier...

#FreeMumia - #FreeThemAll!

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Free Mumia - ist der Kampf für einen Einzelnen auch immer ein Kampf für alle?

Mo. 7. August 2023, B-lage, Mareschstr. 1, 12055 Berlin-Neukölln / Rixdorf - 19:30 Uhr

Mumia Abu-Jamal Veranstaltung im B_Lage, Berlin am 7. August 2023 Die vom Kapitalismus und seiner Wachstumslogik verursachte Klimakrise als auch die damit verbundene politische Rechtsrolle in Europa haben einige Kämpfe der letzten Jahre aus dem Bewusstsein verdrängt. Damit nehmen leider auch solidarische Haltung und praktische Unterstützung für diejenigen ab, die unter erschwerten Bedingungen kämpfen, z.B. Gefangene. Gab es in der radikalen Linken vor ca. 10 Jahren noch eine breit diskutierte Gefängniskritik, haben sich inzwischen manche Zusammenhänge aufgelöst und Gefangenen gelingt es nur noch schwer, die Isolation zu durchdringen. Selbst so "bekannte" Gefangene wie der Black Panther und Journalist Mumia Abu-Jamal in den USA sind davon betroffen. Dabei ist grade sein Widerstand ein Musterbeispiel dafür, dass befreiende Bewusstseinsbildung auch unter Bedingungen der grössten Isolation und Todesbedrohung gelingen und um die gesamte Welt gehen kann. Was haben Mumia Abu-Jamal, die Masseninhaftierung und Gefängnisindustrie in den USA sowie die dortigen Gefangenenkämpfen mit den Bemühungen um Gerechtigkeit und Freiheit hier zu tun? Können wir von dem Widerstand der PoC und anderen Gefangenen in den neolibelaren Arbeitslagern der modernen Sklaverei etwas lernen?

In der B-lage wollen wir kurz über die Biografie Mumias und die Situation des Gefängnisindustriellen Komplexes in den USA berichten, um danach einige Lesestücke aus einer neu erschienenen Textsammlung von Mumia vorzutragen. Im Anschluss könnten wir überlegen, wo sich das mit unserem Leben kreuzt und wie wir Mumia von hier aus unterstützen können.

Free Mumia - Free Them All!

weitere Infos hier... und hier...

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Vorschlag - Urlaubsgrüsse an Mumia

Urlaubsgruesse für Mumia

Urlaubsgruesse für Mumia Zusendung einer Urlauberin: Ich habe in den letzten Jahren verschiedene Fotos von Urlaubszielen für Mumia gemacht. Z.B. ‚Free Mumia‘ aus Muscheln am Strand, oder ein kleines Banner am Eifelturm oder vor der ‚Mur des j‘aime‘ in Paris.

Vielleicht haben ja auch andere den Mut und die Ideen: sich und/oder ein Plakat, einen Spruch o.ä. abzulichten und an Mumia, und/oder an uns zu senden?

Urlaubsgruesse für Mumia (Postkarte Weltweit Porto: 95ct, Brief weltweit 1,10€)

Mumias Adresse:
Smart Communications/PA DOC
Mumia Abu-Jamal
#AM 8335
SCI Mahanoy
P.O. Box 33028
St. Petersburg, FL 33733
USA

Und für alle die noch Urlaubslektüre benötigen kann ich das neu übersetzte Werk ‚Writing on the wall‘ - auf deutsch erschienen im Westend Verlag, 2023, wärmstens empfehlen:
weitere Infos hier oder im gutsortierten Buchhandel...

Urlaubsgruesse für Mumia Wenn wir alle das Nützliche und das Vergnügen verbinden, können wir selbst aus dem Urlaub viel bewegen - für die, die nicht in den Urlaub fahren können und schon seit so langer Zeit in Haft überleben.

1000 Dank im voraus!

PS: Viele weitere Gefangenen-Adressen findet ihr hier...

Free Mumia! - Free Them All!

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(Çira Report) Free Mumia: Rolle und Funktion der US-Gefängnisse

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(Çira Report) Free Mumia: Rolle und Funktion der US-Gefängnisse

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Radio Aktiv Berlin - Mumia Abu-Jamal: Lesung aus neuem Buch

Mumia Abu-Jamal ist ein afroamerikanischer Journalist. Seit 1981 wird er für einen untergeschobenen Polizistenmord im US Bundesstaat Pennsylvania festgehalten, obwohl inzwischen alle angeblichen Beweise gegen ihn entkräftet sind. Aus der Haft heraus hat der Mumia bis heute 11 Bücher, tausende Radiobeiträge und politische Reden verfasst. Im März 2023 erschien im Westend Verlag "Texte aus dem Todestrakt - Essays eines politischen Gefangenen" einem Querschnitt aus knapp 40 Jahren seiner Arbeit.

Aus Anlass seines 69. Geburtstages fand in der Berliner Kiezkneipe Syndikat eine gut besuchte Lesung aus diesem Buch statt, auf der am Anfang auch in kurzer Überblick zur Masseninhaftierung und Gefängnisindustrie in den USA gegeben wurde.

Ihr hört heute eine leicht gekürzte Fassung vom Mitschnitt, den uns Free Mumia Berlin nach der Veranstaltung zur Verfügung gestellt hat.

Sendung hier nach hören...

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(Presseerkärung) Keine Beweisanhörung und kein neues Verfahren für Mumia Abu-Jamal

Am 31. März 2023 wurde dem afroamerikanische Journalisten Mumia Abu-Jamal erneut ein neues Verfahren verweigert. Er war im Sommer 1982 aufgrund höchst fragwürdiger Beweise wegen angeblichen Mordes an einem Polizisten zum Tod verurteilt worden. Richterin Lucretia Clemons befand, entlastende Dokumente, die erstmals im Dezember 2018 aufgefunden wurden, reichten nicht einmal für eine Beweisanhörung aus. Diese Entscheidung, die auf zahlreiche andere höchst fragwürdige Entscheidungen in Abu-Jamals Prozess und seinen Berufungsverfahren folgt, kann nur als Rechtsbeugung bezeichnet werden. Sie tritt zwei eindeutige Präzedenz-Urteile mit Füssen:

a. "Batson-Claim": Das Urteil des US Supreme Court im Fall Batson von 1986 verbietet es der Anklage, ihr Recht auf die unbegründete Ablehnung von Geschworenen auf rassistische Art anzuwenden. In Abu-Jamals Fall war die Wahrscheinlichkeit, dass der Ankläger eine Person ablehnte, wenn sie Schwarz war, zehnmal so gross wie im Fall einer weissen Person. Das neu gefundene Beweismaterial zeigte, dass der Ankläger systematisch Notizen über die ethnische Zugehörigkeit potentieller Jurymitglieder gemacht hatte. Die Richterin blieb davon unbeeindruckt – der Batson-Claim sei bereits in früheren Berufungen abgehandelt worden und das neue Material sei nicht erheblich und komme zu spät. Abgelehnt!

b. "Verstoss gegen Brady": 1963 urteilte der US Supreme Court im Fall Brady, dass die Anklage verpflichtet ist, der Verteidigung jegliches Entlastungsmaterial zukommen zu lassen. Hier handelte es sich um den Brief eines Hauptbelastungszeugen an den Staatsanwalt, in dem er nach dem Prozess das Geld anmahnte, dass man ihm schulde. Ferner fand sich ein Briefwechsel unter Justizbeamten über die zweite Hauptbelastungszeugin, in dem die Beschleunigung ihrer wegen Prostitution anhängigen Verfahren und die Berücksichtigung der Tatsache gefordert wurde, dass sie Zeugin in einem "sehr wichtigen" Verfahren gewesen sei. Alle drei Verfahren gegen sie wurden eingestellt. Doch die Richterin fand in beiden Fällen nichts dabei: Auch wenn die Jury hiervon gewusst hätte, hätte sie den Zeugen geglaubt! Ausserdem habe es ja noch anderes Belastungsmaterial gegeben.

Kein Rechtsstaat der Welt erlaubt eine Juryauswahl nach ethnischen Kriterien oder erkennt Urteile an, die auf den Aussagen bestochener Zeugen basieren. Amnesty International forderte schon im Februar 2000 einen neuen Prozess für Mumia Abu-Jamal.

Seitdem ist etliches entlastendes Material hinzugekommen. Ein neuer Prozess statt Abu-Jamals bedingungsloser Freilassung ist daher als Mindestforderung zu betrachten. Der Kampf darum wird weitergehen. Für weitere Informationen siehe

www.freiheit-fuer-mumia.de und
www.dropthecaseagainstmumiaabujamal.com

Bundesweites Netzwerk gegen die Todesstrafe & Freiheit für Mumia Abu-Jamal

Für Rückfragen steht Ihnen gerne Markus Matter unter 0157 - 554 63 408 zur Verfügung

Presseerkärung als PDF-Download

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(USA) Richterin ignoriert Fakten und hält politische Haft gegen Mumia Abu-Jamal aufrecht

Free Mumia Berlin, 1. April 2023

Mumia Abu-Jamal Seit 1981 (!) sitzt der afroamerikanische Journalist und Black Panther Mumia Abu-Jamal im US Bundesstaat Pennsylvania für einen untergeschobenen Polizistenmord in Haft, obwohl die Beweise gegen ihn gefälscht waren. Verurteilt wurde er für seine damals wie heute unermüdliche Berichterstattung über behördliche Korruption, systemischen Rassismus und tödliche Polizeigewalt. Die Mittel, mit denen er 1982 in einem manipulierten Verfahren verurteilt wurde, sind seit vielen Jahren bekannt. Jüngste Details über diesen politischen Schauprozess kamen 2018 ans Licht, als sechs Kartons voller Akten der Staatsanwaltschaft auftauchten, die dem Angeklagten und seiner Verteidigung bis dahin vorenthalten worden waren. Es dauerte dann bis Dezember 2021, bis Abu-Jamal dazu endlich einen Antrag stellen konnte. Am 31. März 2023 erteilte eine Richterin erneut eine Absage an simpelste juristische Standards und beendete die aktuellen Bemühungen um ein neues Verfahren für den inzwischen fast 69-jährigen Autoren und Aktivisten.

Richterin Clemons erklärte in ihrer Begründung (1), dass die zwei juristischen Hauptargumente Mumias ihrer Meinung nach keine Bdeutung hätten:

a) "Batson-Claim": die Belege für die an mehreren Punkten nachgewiesene rassistsische Einflussnahme auf die Zusammensetzung der Jury durch den damaligen Staatsanwalt hätten in den 1990er Jahren eingebracht werden müssen - obwohl manche der neuen Beweise erst 2018 in den vorenthaltenen Umzugskartons bekannt wurden ... Der Nachweis auch nur einer rassistischen Abweisung einer*eines potentiellen Juror*in nach der sog "Batson Inzidenz" reicht laut einer Verfassungspräzidenz von 1986 jedoch aus, das komplette Verfahren samt Urteil zu annulieren - und zwar egal, wann dieser bekannt wird.

b) "Brady Violation": die Richterin sieht keinen Zusammenhang zwischen der Tatsache, dass ein Hauptbelastungszeige gegen Mumia im Verfahren 1982 bestochen war und der Tatsache, dass die Jury das nicht gewusst habe, da es erst durch die Aktenfunde 2018 belegt werden konnte. Sie gehe nicht davon aus, dass diese vorenthaltenen Informationen die Meinung der Jury verändert hätten ... obwohl die sog. Brady-Inzidenz pauschal eine Neuverhandlung vorschreibt, wenn dem*der Angeklaten*n nachweislich entlastendes Material durch die Staatsanwaltschaft vorenthalten wurde. Rechtlich hätte sie deshalb eine Neuverhandlung sogar anordnen müssen, ganz gleich, was ihre persönliche Einschätzung über die Bedeutung der vorenthaltenen Informationen ist.

"Recht" und "Rechtsstaat" existieren in den USA und auch in anderen neoliberalen Demokratien allein für diejenigen, die es sich leisten können. Das ist keine neue Erkenntnis, aber dass eine Richterin in Philadelphia sich selbst 2023 so dreist über simple Grundsätze der US Verfassung hinweg setzen kann, wenn es darum geht, einem der bekanntesten politischen Gefangenen der USA weiter in Haft zu halten, zeigt deutlich, wie stark die sog. juristische "Mumia Ausnahme" dort noch immer ist.

Für Anerkennung beim "Marsch durch die Institutionen" müssen sich Afroamerikaner*innen und vermeintliche Linke in den USA auch heute einen hohen Preis zahlen. So verhält sich nicht nur die afroamerikanische Richerin Clemons im Widerspruch zu ihren selbst erklärten Ansprüchen von "Recht" und "Wahrheit" (2), sondern auch der sog. "Reformstaatsanwalt" Larry Krasner, dessen "progressive" Behörde die selbe alte rassistische Argumentation gegen Mumia Abu-Jamal anwandte, die es bereits 1982 in dem von Amnesty International als "durchzogen von politischen Interessen" eingeschätzten Verfahren gab. Amnesty betonte, dass das damalige Verfahren "nicht dem internationalen Mindeststandards zur Gewährleistung fairer Verfahren" (3) entsprochen habe. "Gerechtigkeit" in Amerikkka bzw. die "White Supremacy" werden heute auch von den wenigen People Of Color mitverteidigt, denen die herrschende Klasse einige Posten zugestanden hat.

Für uns als Unterstützer*innen von Mumia Abu-Jamal und als Gegner*innen der rassistischen Masseninhaftierung und Todesstrafe in den USA heisst es also wieder: der Kampf geht weiter!

Beteiligt euch - verbreitet es weiter und überlegt, wie ihr Mumia und andere kämpfende Gefangene in eure Praxis mit einbeziehen könnt!

Free Mumia, Free Leonard Peltier, Free Alfredo Cospito, Free Lina - Free Them All!


1 Judge Clemons Rules Against Admitting Any New Evidence Illegally Withheld By the Prosecution (March 31, 2023)

2 Will Judge Lucretia Clemons Promote Racial Justice for Mumia? (January 2, 2023)

3 USA: A life in the balance - the case of Mumia Abu-Jamal - By Amnesty International - Index number: AMR 51/001/2000 (February 17, 2000)

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Mumia Abu-Jamal - politischer Gefangener in den USA seit 1981

Lesung von Mumia Texten und Infos über die laufende Free Mumia Kampagne

Lesung im Syndikat 24.04.2023 Mumia Abu-Jamal ist ein afroamerikanischer Journalist, der seit 1981 für einen untergeschobenen Mord in Pennsylvania, USA inhaftiert ist. Als Jugendlicher war er Mitbegründer der Black Panther Party in Philadelphia und später dort auch als Radiojournalist Vorsitzender der afroamerikanischen Journalisten*innenvereinigung. Er widmet sich Themen wie Schwarzer und PoC Selbstbehauptung in den USA, tödlicher Polizeigewalt, historischer wie aktueller Sklaverei in der Gefängnisindustrie, der Todesstrafe, Kolonialismus, Ökologie und Widerstand.

Eine länderübergreifende Solidaritätsbewegung unterstützt Mumia dabei, eine Wiederaufnahme seines Verfahrens zu erkämpfen, gegen das sich die politische Rechte in den USA sträubt. Denn die wissen, dass er frei käme, würden die unterdrückten Beweise vor Gericht verhandelt.

An Mumias 69. Geburtstag werden wir einige seiner Texte aus einem neu erschienenen Sammelband vorstellen und aktuelle Informationen sowie Vorschläge zum mitmachen für die laufende "Free Mumia - Free Them All!" Kampagne geben.

Mo, 24. April 2023 - Syndikat - 19:30 Uhr
Syndikat, Emserstr. 131, 12051 Berlin, U7/S-Neukölln
Info

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Free Mumia - Free Them All: Bericht vom Gewerkschaftlichen Aktionstag

Während Mumia Abu-Jamal und seine Verteidigung auf eine richterliche Entscheidung über sein angestrebtes Revisionsverfahren warten (mit einer Entscheidung wird jetzt täglich gerechnet), gingen viele Unterstützer*innen am 16. Februar auf die Straße und/oder führten Online Veranstaltungen durch.

Die US Solidaritätsbewegung streamte den Film "Mumia - Long Distance Revolutionary". Im Hafen von Oakland an der US Westküste streikten die Hafenarbeiter*innen der ILWU Gewerkschaft (Longshore Workers). Sie schloßen den Überseehafen und demonstrierten für die Freiheit von Mumia Abu-Jamal. In ihrem Streikaufruf bezeichneten sie Mumia als einen Freund der Arbeiter*innen und als Revolutionär, der dringend Unterstützung gegen den Staat in seinem Kampf um Freiheit benötigt.

Kalifornische Lehrer*innen, die in den Gewerkschaten UESF (United Educators of San Francisco), OEA (Oakland Education Association) und PFT (Peralta Federation of Teachers) organisiert sind, thematisierten am gleichen Tag die Geschichte von Mumia Abu-Jamal und den jahrzehntelangen Kampf um seine Freiheit im Unterricht in den Schulen.

In Südafrika hatte die Metallarbeiter*innengewerkschaft NUMSA zu zwei Demonstrationen für Mumias Freiheit vor die US Botschaft in Pretoria und dem US Konsulat in Durban (KwaZulu-Natal) aufgerufen. NUMSA ist der größte Gewerkschaftsverband des Landes. Unterstützt wurden sie dabei von RETUSA (Revolutionary Transport Union of South Africa), einer kleinen, aber sehr kämpferischen Verkehrsarbeiter*innengewerkschaft.

Auch in Tokio (Japan) gab es am 16. Februar 2023 eine Free Mumia Demonstration vor der dortigen US Botschaft. Aufgerufen hatten die Eisenbahner*innen in der Doro-Chiba Gewerkschaft.

Inspiriert von diesen Aktionen hatten Berliner Mumia Unterstützer*innen gestern ebenfalls kurzfristig vor die US Botschaft mobilisiert. Es kamen knapp 30 Menschen und skandierten Parolen und hielten Transparente direkt vor der Botschaft hoch. Denn auch hier wollten wir den US Behörden folgendes mit auf den Weg geben:

No Justice - No Peace! Mumia Will Never Walk alone! Free Mumia - Free Them All!

Alle diesem Bericht beigefügten Bilder sind von dem Berliner Protest am 16. Februar 2023. Einige der Bilder sind vom Umbruch-Bildarchiv - vielen Dank für die Unterstützung.

Fototermin for dem US-Botschaft Berlin 16.02.2023 Fototermin for dem US-Botschaft Berlin 16.02.2023 Fototermin for dem US-Botschaft Berlin 16.02.2023 Fototermin for dem US-Botschaft Berlin 16.02.2023 Fototermin for dem US-Botschaft Berlin 16.02.2023 Fototermin for dem US-Botschaft Berlin 16.02.2023 Fototermin for dem US-Botschaft Berlin 16.02.2023 Fototermin for dem US-Botschaft Berlin 16.02.2023 Fototermin for dem US-Botschaft Berlin 16.02.2023 Fototermin for dem US-Botschaft Berlin 16.02.2023 Fototermin for dem US-Botschaft Berlin 16.02.2023 Fototermin for dem US-Botschaft Berlin 16.02.2023

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Mach mit - Solidaritätsfoto für Mumia Abu-Jamal

Do. 16. Feb 2023 - 18:30 Uhr Berlin - US Botschaft

Do. 16. Feb. 2023 - Solifoto für Mumia vor der US-Botschaft, Berlin

Sehr kurzfristig erreichte uns die Nachricht, dass am Do., dem 16. Februar 2023 ein internationaler Aktionstag von Gewerkschaften für die Freiheit von Mumia Abu-Jamal stattfinden wird.

Geplant sind u.a. ein Streik der Longshore Hafenarbeiter*innen in Oakland. Die Kalifornische Lehrer*innengewerkschaft ruft für diesen Tag ihre Mitglieder auf, Mumias Geschichte in den Schulen zu thematisieren.

In Tokyo wird die Hafenarbeiter*innengewerkschaft vor der US Botschaft demonstrieren. Die gr&uoml;sste südafrikanische Gewerkschaft NUMSA ruft zusammen mit anderen ebenfalls zu einer Demonstration vor die US Botschaft in Pretoria auf.

Der 16. Februar ist nicht zufällig gewählt. Ab diesem Tag kann die richterliche Entscheidung über die mögliche Wiederaufnahme von Mumia Abu-Jamals Verfahren fallen. Ob sie genau an diesem Tag oder aber in den kommenden 2 - 3 Wochen fällt, ist derzeit unklar. Die Entscheidung ist für Mumia von hoher Bedeutung. Sollte das Verfahren endgültig abgewiesen werden, könnte es sehr schwer werden, Mumias Freiheit auf juristischem Weg zu erlangen, den jede dieser juristischen Phasen zieht sich über Jahre. Die ultrarechte Polizeibruderschaft FOP hat ganz offen angekündigt, solange ein neues Verfahren blockieren zu wollen, bis Mumia in Haft stirbt, denn sie wissen, dass er bei einem Verfahren mit Würdigung aller Beweise frei käme. Mumia ist von der über 42 Jahre währenden Haft schwer gesundheitlich gezeichnet und muss sofort freigelassen werden.

Deshalb haben wir uns in Berlin kurzfristig überlegt, am Donnerstag (16.02.2023) euch alle um 18:30 Uhr vor die US Botschaft einzuladen, um ein Solidaritätsfoto für Mumia aufzunehmen.

Zum einen wollen wir uns mit den Gewerkschaften in Japan, USA und Südafrika solidarisieren, die Mumia an diesem Tag so kämpferisch unterstützen und zum anderen den US Behörden klar machen: "No Justice - No Peace! Mumia Will Never Walk Alone! Free Mumia - Free Them All!"

Wir haben einige Banner dabei - gerne auch eigene Schilder und Transparente mitbringen - wir freuen uns, wenn wir kommen könnt

Bis Donnerstag um 18:30 vor der

US Botschaft
Pariser Platz 2 (Mittelinsel)
10117 Berlin
U+S-Brandenburger Tor

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XXVIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz 2023

Am 14. Januar 2023 fand wieder die Rosa Luxemburg Konferenz in statt.

Alle Berichte in Zusammenhang mit Mumia Abu-Jamal findet ihr hier...

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Mumia Abu-Jamals Prozess: Fuss in der Tür zur Freiheit?

Kundgebung für Mumia Am 16. Dezember 2022 fand erneut eine gerichtliche Anhörung in Philadelphia statt. Richterin Lucretia Clemons hatte ursprünglich bereits im Oktober erklärt, Mumias Antrag auf ein neues Verfahren endgültig abzuweisen, nach dem eine von der Fraternal Order of Police (FOP) und Mitgliedern der Justiz getragene Kampagne den Rechtsweg für Mumia jahrelang blockiert hatte. Doch es sollte erst mal alles anders kommen...

...die Tür zur Freiheit war dann doch nicht ganz so einfach zuzuschlagen.

Die Solibewegung mobilisierte in Amerika und Europa (Demonstrationen und Kundgebungen in Paris, Berlin, Mexiko und Philadelphia). Da gab es öffentliche Interventionen von einem Richter aus Arkansas. Auch der Menschenrechtsausschuss der UN, der Bürgermeister von Paris, die britische Gewerkschaft UNITE – alle wandten sich ans Gericht. So musste die Richterin schliesslich doch einräumen, dass der Rassismus und die 36 Jahre unterschlagenen Akten weitere Begutachtung dringend erforderlich machen.

Erstaunlicherweise kam dabei auch zutage, dass es neben den bereits 2018 übergebenen sechs Kisten mit unterschlagenen Akten womöglich noch weitere Aktenkartons im Besitz der Staatsanwaltschaft gibt, die Entlastungsmaterial für Mumia enthalten könnten.

Zwei Umstände wurden somit immer deutlicher und müssten eigentlich zu Mumias sofortiger Freilassung führen, wenn die Verfassung der USA sowie des Bundesstaates Pennsylvania irgendeine Bedeutung auch in seinem Verfahren hätte:

a) die sog "Batson" Präzedenz: rassistische Beeinflussung der Zusammensetzung einer Jury führt laut einem Grundsatzurteil des US Supreme Court von 1986 zur automatischen Annulierung eines Urteils und entweder zur Freilassung oder zur Wiederholung des gesamten Verfahrens inklusive Beweisaufnahme.

b) die sog. "Brady" Präzedenz: unterschlagene Beweise sollten ebenfalls zur bedingungslosen Freilassung des Angeklagten oder einem neuen Prozess führen.

Sollte die Staatsanwaltschaft ein neues Verfahren gegen Mumia führen wollen, könnte sie das. Aber Mumia sollte das nicht mehr in Haft abwarten müssen.

Nun wissen alle Beobachter*innen dieses Falls, dass Grundrechte und juristische Präzedenzen in Fällen politischer Repression wenig, in diesem Verfahren jedoch offenbar überhaupt nicht gelten. Sonst wäre Mumia bereits vor vielen Jahren frei gewesen.

Die sprichwörtliche "Mumia Ausnahme" hat dafür gesorgt, dass beinahe alle beteiligten Jurist*innen dazu beigetragen haben, Mumia bis jetzt 41 (!) Jahren seines Lebens zu stehlen. Ob Richterin Lucretia Clemons auch in diese Reihe gehört, oder aber den Mumm hat, endlich das Richtige zu tun, werden wir in den kommenden Wochen sehen.

Immerhin ordnete sie eine weitere Phase von Beweissichtungen an. Nach einer Frist von 60 - 90 Tagen wolle sie dann eine Entscheidung verkünden, erklärte sie am 16. Dezember 2022.

Absolut deutlich wurde durch die zahlreichen Aktionen und Initiativen der länderübergreifenden Solidaritätsbewegung in den letzten Wochen jedoch auch, dass wir zusammen den politischen Repressionswillen der FOP zurückdrängen können.

So gilt es jetzt, weiterzumachen und eine Schippe draufzulegen: Beteiligt euch wieder mehr an den Aktionen und/oder bereitet eigene vor. Verteilt die Informationen über Mumia Abu-Jamal wieder stärker und zeigt den Behörden in den USA durch Briefe an den Gefangenen, dass sein Fall nach wie vor unter internationaler Beobachtung steht.

Free Mumia - Free Them All!

Bundesweites Free-Mumia Netzwerk

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FFM: Protest für die Freiheit von Mumia Abu-Jamal am 41. Haftjahrestag

Demo Bild Dezember 2022 Berlin Vergangene Woche Freitag haben Menschen in Frankfurt am Main genau wie in Berlin und vielen anderen Städten auch die Freiheit des seit 41. (!) Jahren inhaftierten Journalisten Mumia Abu-Jamal gefordert.

Am Merianplatz im Frankfurter Stadtteil Bornheim zeigten sie Plakate und Artikel. Neben der Freilassung des Black Panthers Mumia Abu-Jamal, der 1981 von der Polizei niedergeschossen und später in einem manipulierten Verfahren zum Tode veruteilt wurde, forderten sie ebenfalls die Freilassung des indigenen Aktivisten Leonard Peltier sowie die des in Auslieferungshaft in UK einsitzenden Journalisten Julian Assange.

Demo Bild Dezember 2022 Berlin Peltier ist noch etwas länger als Mumia inhaftiert. Seit 1976 (!) wird er für den angeblichen Mord an zwei FBI Beamten festgehalten, für den es genau wie bei Mumia keine haltbaren Beweise gibt. Leonard Peltier beteiligt sich seit seiner Jugend in der indigenen Bewegung in den USA, die gegen die Folgen des kolonialen Ethnozids sowie die fortschreitende Umweltzerstörung durch Konzerninteressen kämpft

Demo Bild Dezember 2022 Berlin Beide Fälle zeigen deutlich, dass poliische Verfahren zur Durchsetzung des Staatsraison in den USA gnadenlos durchgezogen werden. Julian Assange, der zusammen mit Chelsea Manning schwere Kriegsverbrechen der US Armee im Irak veröffentlichte, u.a. gezielte Morde an Journalist*innen, hat in den USA kein faires Verfahren zu erwarten, sollte er aus UK wirklich ausgeliefert werden.

Demo Bild Dezember 2022 Berlin In Frankfurt am Main findet jeden 17. des Monats um 18:00 Uhr eine einstündige Mahnwache für die Freiheit kämpfender Gefangener vor dem US Generalkonsulat (Giessener Str. 30, 60435 Frankfurt Am Main - U5-Giessener Str.) statt.

Free Them All!


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Die unendlich mahlenden Mühlen der Justiz...

Bundesweites Free Mumia Netzwerk , 6. Dezember 2022

Seit der unglaublichen richterlichen Entscheidung vom 26. Oktober 2022 in Philadelphia, Mumia Abu-Jamals Berufungsaussichten, mit neuem Beweismaterial endlich ein faires Verfahren zu bekommen, wieder einzuschränken, blickt eine staunende kritische Öffentlichkeit auf seine Chancen bei einer erneuten richterlichen Anhörung am 16. Dezember. Jedochwerden die unendlich behäbig mahlenden Mühlen der Justiz bereits am 9. Dezember seit 41 (!) Jahren seine Gefangenschaft weiterhin besiegeln haben: dann ist mal wieder ein Jahrestag seiner Inhaftierung. Also werden in dieser Woche beginnend am 7.12. in Paris, dann auch in Mexiko, Berlin und Philadelphia seine internationalen Unterstützer*innen wieder einmal das Recht auf der Strasse suchen müssen und Demonstrationen organisieren, um Mumia endlich Gerechtigkeit und Freiheit zu verschaffen.

Und hierum dreht sich derzeit das juristische Hick-Hack um Mumias Berufungsantrag (PCRA-Antrag):

Die Argumente von Richterin Clemons in ihrer Absichtserklärung zur Ablehnung des PCRA-Antrags, die Gegenargumente der Verteidigung, und die abschliessende Stellungnahme der Staatsanwaltschaft

A. Worum es ging:

Die Verteidigung hatte drei Punkte in ihrem PCRA-Antrag:

  1. Batson: Staatsanwalt Joe McGill hat bei der Jury-Auswahl Notizen gemacht, in denen er die Namen von Juroren mit B und W für Black and White versehen hat. Das lässt darauf schliessen, dass die Geschworenenauswahl nicht "race-neutral" war.

  2. In den Akten fand sich ein Schreiben Chobert's von einem Monat nach dem Prozess, in dem er fragt, wo das Geld bleibt, das man ihm schulde. Die Verteidigung argumentiert, das deute auf Bestechung für eine Falschaussage gegen Mumia hin.

  3. Ebenfalls in den Akten fanden sich sieben Briefe der Justizbehörden von Philadelphia und Massachusetts über die Verfolgung Cynthia Whites, die während des Prozesses gegen Mumia in Massachusetts eine 18-monatige Haftstrafe absass, wegen Prostitution. Dabei wurde immer wieder auf das Interesse Joe McGills am Fortgang der Sache verwiesen; CW sei Zeugin in einem wichtigen Strafprozess gewesen. Die drei Anklagen gegen sie wurden schliesslich in einer einzigen Gerichtssitzung niedergeschlagen, obwohl sie selbst nicht einmal dort erschienen war. Für die Verteidigung ein weiterer Beweis für Vergünstigungen für eine Falschaussage gegen Mumia.

B. Clemons' Absichtserklärung und die Antwort der Verteidigung:

  1. Batson. Clemons sagte, wie in allem anderen auch in Übereinstimmung mit den Argumenten der Staatsanwaltschaft gegen Mumia, die Verteidigung habe a) nicht klargemacht, was an McGills Notizen während der Juryauswahl neu sei, b) Mumia habe auf seinen Batson-Anspruch verzichtet, weil er ihn nicht bei seinem ursprünglichen Verfahren erhob, c) über seinen Batson-Anspruch sei ja schon vorher verhandelt worden, und d) Mumia habe sich nicht genügend bemüht, diese Notizen schon vorher zu erhalten. Auf all das hat die Verteidigung am 16. November umfassend geantwortet. Hier die Schlüsselpunkte: a), b) und c) erledigen sich, indem die Verteidigung umfassend darlegt, DASS das Material in McGills erst im Januar 2019 gefundenen Notizen neu ist, und WAS daran neu ist. Mumia wollte vor der Juryauswahl mittels eines Fragebogens und dann während des Verfahrens die "race" der Juroren explizit festhalten lassen. Beides wurde auf Betreiben McGills vom Richter als irrelevant abgelehnt. Wie sich herausstellt, hinderte das McGill aber nicht, sich SEINE EIGENEN Notizen zu dieser Frage zu machen. Die Anklage argumentiert nun, er habe dies getan, um sich gegen jeglichen Rassismusvorwurf abzusichern, der von Mumia möglicherweise erhoben werden könnte. Das ist sehr unglaubwürdig, denn die beste Möglichkeit hierzu wäre ja ein Spiel mit offenen Karten gewesen, wo die ethnische Zugehörigkeit potentieller Juroren wie von Mumia gefordert für beide Seiten verfügbar ganz offiziell festgestellt worden wäre. Viel wahrscheinlicher ist, dass McGill mit dieser Ablehnung einer offiziellen Feststellung seine rassistischen Praktiken bei der unbegründeten Ablehnung von Juroren schützen wollte. Dafür spricht auch, wie von der Verteidigung ausgeführt, dass er während Mumias erster Berufung 1987 eine eidesstattliche Erklärung abgab, der zufolge "nur" acht der von ihm abgelehnten Juroren Schwarz waren. Tatsächlich waren es mindestens zehn – und unter den beiden zusätzlichen Schwarzen befand sich auch einer dessen Namen McGill in seinen Notizen klar und deutlich mit einem B gekennzeichnet hatte. Die Verteidigung macht ferner darauf aufmerksam, dass in McGills Notizen auch Fragen wie sozialer Status und Beschäftigungsstatus auftauchen (McGill wollte keine Armen und Erwerbslosen in seiner Jury) – dass er aber wiederholt Schwarze abgelehnt hat, obwohl sie sozial bessergestellt waren als Weisse, die von ihm akzeptiert wurden. Ferner weist die Verteidigung auf eine Bemerkung in den Notizen hin, wo McGill schreibt: "Ich habe diesen Schwarzen akzeptiert, während der Angeklagte ihn abgelehnt hat", was darauf hindeutet, dass McGill eine bewusste Alibistrategie verfolgte: Er akzeptierte einen Schwarzen, der ihm genehm schien (und vielleicht deshalb von Mumia abgelehnt wurde), um hinterher sagen zu können, er habe ja nicht alle abgelehnt. Zu d) weist Mumia umfassend nach, welch umfassende Bemühungen Mumia unternommen hat, um an alle Daten zur Juryauswahl heranzukommen, Bemühungen, die häufig von den Gerichten und immer mit Unterstützung der Staatsanwaltschaft abgeschmettert wurden.

  2. Chobert: Clemons argumentiert, a) Chobert sei es wahrscheinlich nur um irgendwelche Verdienstausfälle oder Zeugengeld oder Spesen gegangen, b) Chobert sei ein guter Zeuge gewesen, der von Anfang an immer dasselbe gesagt habe, und unglaublicherweise auch c) selbst wenn nachgewiesen werden könne, dass seine Zeugenaussage mit einer Vergünstigung zu tun hat und sonst nicht erfolgt wäre bzw. gar nicht stimmt, hätte das am Ausgang des Verfahrens wahrscheinlich nichts geändert, da es ja so viel anderes Belastungsmaterial gab. Die Verteidigung sagte dazu, dass a) Chobert während seiner Aussage auf Staatskosten im Hotel untergebracht war und von Polizisten zu seiner Arbeit als Taxifahrer gebracht und von dort wieder abgeholt wurde und dass Zeugengeld sehr gering ist und in der Regel sofort ausgezahlt wird, b) dass Choberts Aussagen sich zwischen der Tatnacht und dem Prozess sehr wohl gravierend änderten und er zuerst sagte, der Täter sei 30 bis 35 Schritte gerannt, während er bei Prozess sagte, er habe sich nur drei Meter vom Tatort entfernt; ausserdem hätten zwei weitere wichtige Anklagezeugen seine Anwesenheit explizit bestritten, und c) dass der Standard des Gerichts – gibt es genügend weiteres Material, um den Angeklagten zu verurteilen – rechtlich nicht der richtige ist, sondern dass die Bestechung eines entscheidenden Zeugen den Wert des ganzen Verfahrens infrage stellt.

  3. Cynthia White: Clemons argumentiert ähnlich wie bei Chobert: a) Prostitution sei ja in Pennsylvania, also auch in Philadelphia ohnehin nicht ernsthaft verfolgt worden, b) White sei eine gute Zeugin ohne Eigeninteresse gewesen, und c), selbst wenn sie bestochen wurde, hätte das an dem Rest des Beweismaterials gegen Mumia nichts geändert. Auch das wird von der Verteidigung dekonstruiert: a) die simultane Einstellung von gleich drei Verfahren Anfang 1983 war sehr merkwürdig, zumal White nicht einmal vor Gericht erschienen war, b) Whites Aussagen waren extrem inkonsistent und rochen, so wie sie sich immer mehr dem Bild von Mumia als kaltblütigem Mörder (und den Aussagen der anderen "Zeugen" annäherten, förmlich nach Manipulation, und c) wie bei Chobert: Wenn die Anklagebehörde derart manipuliert, liegt der Schluss nahe, dass etwas oberfaul ist, egal, was mit dem Rest des Beweismaterial ist

C. Die Stellungnahmen von Krasners Anklagebehörde, von Ende November 2022

    Diese Geschichte ist schnell erzählt. Die Staatsanwaltschaft in Philadelphia und die Richterin liegen auf einer Linie, und Krasners Behörde ist in ihrem letzten Schrieb von dieser Linie keinen Millimeter abgewichen.

D. Worum es hierbei juristisch geht:

    Batson-Klage (hier geht es um die Jury-Auswahl in Mumias Verfahren: Batson v. Kentucky, 476 U.S. 79 (1986), war ein Grundsatzurteil des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten, in dem entschieden wurde, dass ein Staatsanwalt in einem Strafverfahren eine peremptorische Ablehnung - also den Ausschluss von Geschworenen ohne Angabe eines triftigen Grundes - nicht dazu verwenden darf, Geschworene allein aufgrund ihrer Rasse auszuschliessen. Der Gerichtshof entschied, dass diese Praxis gegen die Equal Protection Clause des vierzehnten Verfassungszusatzes verstösst. Der Fall führte zu dem Begriff Batson-Challenge, einem Einspruch gegen einen peremptorischen (Der lateinische Begriff Peremptorisch bedeutet übersetzt aufhebend, die Sache erledigend.) Ausschluss, der auf dem durch die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in diesem Fall festgelegten Standard basiert. In der nachfolgenden Rechtsprechung wurde Batson auf Zivilprozesse (Edmonson v. Leesville Concrete Company) und auf Fälle ausgedehnt, in denen Geschworene aufgrund ihres Geschlechts ausgeschlossen werden (J.E.B. v. Alabama ex rel. T.B.). Der Grundsatz war zuvor von mehreren einzelstaatlichen Gerichten aufgestellt worden, darunter 1978 vom Obersten Gerichtshof von Kalifornien, 1979 vom Obersten Gerichtshof von Massachusetts und 1984 vom Obersten Gerichtshof von Florida.

  1. Brady gegen Maryland, 373 U.S. 83 (hier geht es um die viele Jahre lang unterdrückten Beweise für die Manipulation der Hauptbelastungszeugen gegen Mumia: Das war ein wegweisender Fall des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten, in dem festgestellt wurde, dass die Staatsanwaltschaft alle Beweise, die den Angeklagten entlasten könnten, der Verteidigung übergeben muss.

    Batson-Klage (hier geht es um die Jury-Auswahl in Mumias Verfahren:Batson-Klage (hier geht es um die Jury-Auswahl in Mumias Verfahren: Batson v. Kentucky, 476 U.S. 79 (1986), war ein Grundsatzurteil des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten, in dem entschieden wurde, dass ein Staatsanwalt in einem Strafverfahren eine peremptorische Ablehnung - also den Ausschluss von Geschworenen ohne Angabe eines triftigen Grundes - nicht dazu verwenden darf, Geschworene allein aufgrund ihrer Rasse auszuschliessen. Der Gerichtshof entschied, dass diese Praxis gegen die Equal Protection Clause des vierzehnten Verfassungszusatzes verstösst. Der Fall führte zu dem Begriff Batson-Challenge, einem Einspruch gegen einen peremptorischen (Der lateinische Begriff Peremptorisch bedeutet übersetzt aufhebend, die Sache erledigend.) Ausschluss, der auf dem durch die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in diesem Fall festgelegten Standard basiert. In der nachfolgenden Rechtsprechung wurde Batson auf Zivilprozesse (Edmonson v. Leesville Concrete Company) und auf Fälle ausgedehnt, in denen Geschworene aufgrund ihres Geschlechts ausgeschlossen werden (J.E.B. v. Alabama ex rel. T.B.). Der Grundsatz war zuvor von mehreren einzelstaatlichen Gerichten aufgestellt worden, darunter 1978 vom Obersten Gerichtshof von Kalifornien, 1979 vom Obersten Gerichtshof von Massachusetts und 1984 vom Obersten Gerichtshof von Florida
  2. Brady gegen Maryland, 373 U.S. 83 (hier geht es um die viele Jahre lang unterdrückten Beweise für die Manipulation der Hauptbelastungszeugen gegen Mumia: Das war ein wegweisender Fall des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten, in dem festgestellt wurde, dass die Staatsanwaltschaft alle Beweise, die den Angeklagten entlasten könnten, der Verteidigung übergeben muss.

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(jW) Nicht endendes Unrecht (14.11.2022)

Neues im Fall Mumia Abu-Jamal. Eine Richterin in Philadelphia hat dessen jüngsten Antrag für die Wiederaufnahme seines Verfahrens abgelehnt.

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Mumia Abu-Jamal wird ein neues Verfahren verweigert - dt. Übersetzung von Noelle Hanrahans Artikel

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Erneute 'Mumia Ausnahme' vor Gericht in Philadelphia

Proteste vor dem Gerichtsgebäude 1

Proteste vor dem Gerichtsgebäude 8 Der afroamerikanische Journalist und Black Panther Mumia Abu-Jamal wurde 1981 von einem Polizisten in Philadelphia niedergeschossen, von weiteren Polizisten gefoltert und anschliessend für den vermeintlichen Mord an demjenigen verurteilt, der auf ihn geschossen hatte. Sein Fall steht seitdem symbolhaft für die mörderischen und rasssistischen Praktiken von Polizei und Justiz sowie der politischen Repression in den USA. Obwohl er dank weltumspannender Mobilisierungen alle Hinrichtungsbefehle überleben konnte, sitzt er noch immer, seit nunmehr bald 41 Jahren in Haft. Vor einigen Jahren kam juristische Bewegung in seinen Fall. Derzeit geht es um die Wiederaufnahme seines Revisionsverfahrens am Unteren Prozessgericht in Philadelphia. Am 26. Oktober 2022 gab es dabei jedoch einen erneuten Rückschlag aus der Reihe "Mumia Ausnahme", wie ihn Unterstützer*innen des Journalisten leider bereits so oft gesehen haben.

Proteste vor dem Gerichtsgebäude 9 Die "Mumia Ausnahme" bezeichnet das Aussetzen von Grundrechten innerhalb der Justiz des US Bundesstaates Pennsylvania immer dann, wenn sie Mumia Abu-Jamal dabei helfen könnten, seine Freiheit zurück zu erlangen. Dieser Begriff hat so dort bereits Einzug in universitäre Vorträge und Veröffentlichungen genommen. In Europa wird diese Vorgehensweise vermutlich eher Klassenjustiz genannt.

Proteste vor dem Gerichtsgebäude 6 Mumia hatte einen Antrag auf Neuverhandlung seines Revisionsverfahrens gestellt. Hintergrund waren Erkenntnisse, die seit 2018 aus dem Fund von 6 Kartons in der Staatsanwaltschaft herrührten. Diese Boxen enthielten Unterlagen, die ab 1981 gesammelt aber der Mumias Verteidigung oder Gerichten erst Ende 2018 zur Einsicht übergeben worden waren. Darin enthalten waren u.a. ein Briefwechsel zwischen einem der damaligen Hauptbelastungszeugen und dem Staatsanwalt. Es ging darum, dass der Zeuge Geld für seine Aussage einfordete ... Ein anderes Beispiel waren schriftliche Bemühungen des gleichen Staatsanwaltes, diverse Strafverfahren gegen eine weitere Belastungszeugin einzustellen, also wohl auch ein „quid pro quo“. Das vermutlich bezeichnendste Fundstück war jedoch ein Notizzettel das damaligen Staatsanwaltes, in dem er hinter den Namen aller potentiellen Juror*innen ein B oder W schrieb (Abkürzung für Black oder White, also die zugeschriebene ethnische Zugehörigkeit der jeweiligen Juror*innen).

Proteste vor dem Gerichtsgebäude 5 Es gelang dem Staatsanwalt damals (1982) bereits vor Prozesseröffnung gegen Mumia alle afroamerikanischen Juror*innen aus der Jury zu entfernen. Die dafür eingesetzten Techniken entsprachen Textbuch genau den Ratschlägen im sog. McMahon-Tape. Staatsanwalt Jack McMahon zeigte auszubildenden Staatsanwält*innen in Philadelphia 1987, wie polizeikritische mögliche Juror*innen Proteste vor dem Gerichtsgebäude 4 aus einer Jury entfernt werden können, ohne dass der offensichtliche Rassismus dahinter sofort sichtbar wird. McMahon versuchte damit, einem United States Supreme Court (USSC, Oberstes Verfassungsgericht der USA) Urteil gerecht zu werden, dass 1986 (auch rückwirkend) nachgewiesenen Rassismus bei der Juryauswahl als automatischen Grund für eine Wiederholung des gesamten Verfahrens eingestuft hatte. Dieses Urteil ist als "Batson Claim" in die US Rechtsprechung eingegangen.

Proteste vor dem Gerichtsgebäude 3 Soviel zur Ausgangslage. In dieser Woche fand nun eine weitere Anhörung vor Gericht in Philadlephia statt, die von einer lebendigen und lautstarken Kundgebung für die Freilassungs von Mumia Abu-Jamal begleitet wurde. Alle Fotos in diesem Artikel entstanden am Morgen des 26. Oktober 2022 in Philadelphia. Bereits vor der Anhörung machte die Richterin Lucretia Clemons, wie Abu-Jamal selbst Afroamerikanerin, in einem 31-seitigen Schreiben deutlich, dass sie gedenkt, den Antrag Abu-Jamals abzulehnen. Allerdings ordnete sie gleichzeitig für den 16. Dezember 2022 eine neue Anhörung in Bezug auf Abu-Jamals dritten Punkt, Rassismus des Anklägers bei der Juryauswahl an. In dieser Hinsicht ist der juristische Weg also für Abu-Jamal weiterhin offen. Für ihre Aussagen bezahlte Hauptbelastungszeug*innen in Strafverfahren gegen linke Journalisten scheinen Richterin Clemons dagegen keinen Grund zur Sorge zu bereiten.

Proteste vor dem Gerichtsgebäude 13 Mumias Unterstützer*innen waren wütend über dieser erneute Verzögerung sowie die Tatsache, dass die angeblich "Progressive Staatsanwaltschaft" in Philadelphia unter der Leitung Larry Krasners offensichtlich überhaupt keine eigene Rechtsrecherche in Mumias Fall unternommen hatte, sondern blindlings die alten Argumentationen von 1982 übernahm und wiederholte. Anscheinend versucht die Behörde Krasner, die rechte Kritik an ihren Strafrechtsreformen, allen voran durch die Fraternal Order of Police (FOP), dadurch zu besänftigen, in dem sie den "Altfall" Mumia Abu-Jamal einfach ignoriert. Dass Mumia aufgrund rassistischer Polizeigewalt, Klassenjustiz und politischer Repression bereits fast 41 (!) Jahre in Haft gessessen hat, davon über 28 in der Isolation des Todestraktes, scheint selbst vorgeblich reformorientierte Staatsanwälte offensichtlich nicht zu interessieren.

Proteste vor dem Gerichtsgebäude 11 Die FOP war über den Ausgang der Anhörung sichtlich erfreut. Maureen Faulkner, Witwe des 1981 getötenen Polizisten und Galionsfigur der rechten Kampagne gegen Mumia sagte in einem CBS Interview: "I will keep Mumia Abu Jamal in prison until he is six feet under" (dt. Übersetzung: "Ich werde Mumia im Gefängnis behalten, bis er 6 Füsse unter der Erde liegt").

Proteste vor dem Gerichtsgebäude 2 Die Unterstützer*innen von Mumia Abu-Jamal am Ende der Kundgebung kündigten an, am 16. Dezember vor das Gericht in Philadelphia zurückzukehren. Sie betonten, dass es jetzt darauf ankomme, der Justiz nicht zu erlauben, Mumias Gerichtsfall erneut zu schliessen und seine Zellenschlüssel wegzuschmeissen, wie es die extreme Rechte in den USA verlangt. Der Rassismus in der Juryauswahl darf nicht auch noch unter den Tisch gekehrt werden. Ausserdem: Mumia ist von den Haftbedingungen inzwischen gesundheitlich sehr angegriffen. Freiheit ist die einzige Medizin, wie auf mehreren Transparenten zu sehen war.

Proteste vor dem Gerichtsgebäude 10 Länderübergreifen wird Freitag, der 9. Dezember zum Aktionstag für die Freiheit von Mumia werden. Denn das ist dann der 41. (!) Haftjahrestag. Auch in der BRD wird es Aktionen geben. In Berlin wird bereits eine Demonstration für den frühen Abend des 9. Dezembers vorbereitet. Details dazu bald auf www.das-mumia-hoerbuch.de//

Proteste vor dem Gerichtsgebäude 12 Das Bundesweite Free Mumia Netzwerk hat in Zusammenarbeit mit der Roten Hilfe e.V. eine 22-seitige A5-Broschüre erstellt, in der es um die konkreten juristischen Details in Mumias Verfahren geht. Diese Broschüre heisst "Tatortbesichtigung" und ist für 1 Euro + Porto per E-Mail (NOSPAMinfo@mumia-hoerbuch.de) bestellbar. Sie könnte auf jedem Infotisch der kommenden Wochen in diesem Land liegen.

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Proteste vor dem Gerichtsgebäude 15

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Mumia Abu-Jamals Archiv wird Teil der "Voices of Mass Incarceration Anchor Collections" an der Brown University, USA

Die Brown University aus Providence, Rhode Island hat im Sommer 2022 Mumia Abu-Jamals Haftarchiv übernommen und bereitet es derzeit für öffentliche und wissenschaftliche Forschung über Erfahrungen in der US Masseninhaftierung vor. Mumias Archiv wird Teil der "Voices of Mass Incarceration Anchor Collections". Darin enthalten ist u.a. auch Mumias Korrespondenz von 1981 bis in das Jahr 2020. Auf ihrer Webseite kündigt die Universität an, das Material in naher Zukunft online verfügbar zu machen:

Mumia Abu-Jamal papers

Presse dazu:

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Free Mumia - wie hier alles anfing und wie es weitergeht

Free Mumia Berlin, August 2022

Es begann 1990, als einige von uns hier in der Lunte einen Monat für die Freiheit von kämpfenden Gefangenen durchführten. Damals erreichte uns ein 6-seitiger Brief per Luftpost aus der Hölle, genauer gesagt, dem Todestrakt des US Bundesstaates Pennsylvania.

Ein (damals noch junger) afroamerikanischer Mann namens Mumia Abu-Jamal, der 8 Jahre zuvor in einem politischen Schauprozess zum Tode verurteilt worden war, schrieb uns über den institutionellen und gesellschaftlichen Rassismus in den USA. Er berichtete von der damals wie heute tödlichen Polizeigewalt und beschrieb die Folgen von Kolonialismus, Völkermord an den Indigenen und der Sklaverei für die heutige US-Gesellschaft.

Dieser Brief war für uns inhaltlich in Teilen zwar nicht überraschend, denn das Wissen um afroamerikanische und indigene Befreiungskämpfe war damals wesentlich weiter verbreitet als heute. Aber dass jemand, der in der Isolationshaft von Pennslyvania mit dem Tode bedroht wurde, sich die Zeit nahm, Kontakt mit einigen (damals auch noch sehr jungen) Autonomen in einem anderen Erdteil aufzunehmen, beeindruckte uns. Wir forschten zu seinem Fall und blieben dran. Schon bald gab es auch andere, die Mumias Beispiel zum Anlass nahmen, praktische Solidarität zu üben. In den späten 1990iger Jahren gab es wohl niemanden in der undogmatischen Linken dieses Landes, die*der nicht seine Freiheit gefordert hätte.

Seit dem ist viel Zeit vergangen. Zweimal - 1995 und 1999 - verhinderte eine weltumspannende Solidaritätsbewegung die staatliche Ermordung von Mumia Abu-Jamal. 2011 konnte endlich das Todesurteil gegen ihn gekippt werden. 2016 konnte nach langer Krankheit seine medizinische Behandlung in Haft durchgesetzt werden. Von diesem Erfolg profitieren inzwischen auch ca. 7000 andere Gefangene in Pennsylvania. 2018 wurde endlich ein neues Revisionsverfahren für Mumia angeordnet, um die inzwischen Bücher füllenden Widersprüche und Rechtsbrüche bei seiner ursprünglichen Verurteilung zu untersuchen. Die Justiz Pennsylvanias lässt seitdem nichts unversucht, dieses Verfahren zu sabotieren und so lange wie irgend möglich hinaus zu zögern. Bisher waren sie damit erfolgreich. Das liegt zum einem in dem klassistischen und rassistischen Rechtsregelwerk selbst begründet, was der Staatsanwaltschaft enorme Möglichkeiten und Gefangenen fast keine bietet. Zum anderen liegt es aber daran, dass unsere Solidaritätsbewegung selbst in die Jahre gekommen ist und wir vieles von der Kraft eingebüsst haben, die sie momentan wieder so dringend bräuchte.

Aber: Jammern hülft nüscht. Natürlich machen wir weiter, solange bis Mumia und die vielen anderen kämpfenden Gefangenen endlich frei sind.

Mach mit. Komm zu unserem Infotisch hier auf dem Weisestrassenfest. Nimm dir Material mit, vernetze dich und schreib vielleicht eine Karte oder Brief an Mumia oder andere Gefangene.

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Mumia Abu-Jamal: Die unendlich langsamen Mühlen der Justiz 41 Jahre sind 41 Jahre zu viel!

Der afroamerikanische Journalist Mumia Abu-Jamal sitzt seit Ende 1981 in Haft; vorgeworfen wird ihm der Mord an einem Polizisten in Philadelphia im US-Bundestaat Pennsylvania. Eine Untersuchung der "Beweise" gegen ihn zeigt jedoch, dass sie praktisch von A bis Z von Polizei und Staatsanwaltschaft erfunden wurden – der klassische Fall eines "frame-up", eines abgekarteten Spiels. Seine Verurteilung von 1982 beruhte auf einem politischen Schauprozess, den Millionen Menschen weltweit als rassistisches und klassistisches Unrecht begreifen.

In einem ihrer seltenen einem einzelnen Gefangenen gewidmeten Berichte stellte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) im Februar 2000 fest:

Nach vielen Jahren der Beobachtung des Falls von Mumia Abu-Jamal und einer gründlichen Untersuchung der Originaldokumente einschliesslich der gesamten Prozessprotokolle ist Amnesty International zu dem Schluss gekommen, dass das Verfahren, bei dem Mumia Abu-Jamal schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt wurde, die internationalen Mindestnormen für faire Prozessführung und die Verhängung der Todesstrafe verletzt hat. Amnesty International ist daher der Meinung, dass den Interessen der Gerechtigkeit am besten gedient wäre, wenn Mumia Abu-Jamal ein neues Verfahren gewährt würde (1).

Deutlicher hat sich diese Organisation nur selten zu Verfahren in den USA geäussert.

Mehrere Generationen antirassistischer und solidarischer Menschen haben sich seit Jahrzehnten gegen Mumias Hinrichtung und für seine Freiheit eingesetzt. Dabei ging es nie um Mumia allein, sondern um die gesamte Frage der rassistischen Todesstrafe und Justiz in den USA, die es immerhin fertigbringen, im sogenannten "Land of the Free", dem "Land der Freien" 2,14 Millionen Menschen einzusperren und im Rahmen einer Gefängnisindustrie, die nichts anderes ist als eine moderne Form der Sklaverei, auszubeuten. Bemerkenswerterweise liegt die Anzahl der Gefangenen im US-amerikanischen System der Masseninhaftierung etwa ebenso hoch wie die der kapitalistischen Weltmarktkonkurrenten China und Russische Föderation zusammengenommen.

Trotzdem geht es immer auch um die Einzelperson Mumia Abu-Jamal, der inzwischen 68 Jahre alt ist und gesundheitlich schwer von der Haft gezeichnet ist: Er sollte genauso wie alle anderen Langzeitgefangenen in den USA (2) sofort freigelassen werden.

Ende 2018 entdeckten die Mitarbeiter*innen des seit Januar 2018 im Amt befindlichen Bezirksstaatsanwalts Philadelphias, Larry Krasner, bei einer gründlichen Durchforstung alter Akten sechs Kartons mit Dokumenten, die Mumia und seiner Verteidigung bis dahin vorenthalten worden waren. Nach ihrer Überstellung an Mumias Verteidigung machte diese drei wichtige Entdeckungen. Es gab da

  • den Brief des Hauptbelastungszeigen Robert Chobert, der von seinem Taxi aus gesehen haben wollte, wie der Polizist von Mumia regelrecht hingerichtet wurde, an Staatsanwalt Joseph McGill einen Monat nach Abschluss des Verfahrens gegen Mumia, einen Brief, in dem Chobert im Wesentlichen fragt: "Wo bleibt mein Geld?"
  • den Schriftwechsel zwischen McGill und anderen Staatsanwälten und "Rechtspflegern", in dem McGill in typischem juristischem "Aktensprech" andeutete, der anderen Hauptbelastungszeugin gegen Mumia, einer Prostituierten namens Cynthia White, solle in ihren anhängigen Verfahren Strafnachlass gewährt werden
  • Notizen von Staatsanwalt McGill während der Juryauswahl in Mumia Verfahren, in denen sich neben dem Namen potentieller Geschworener immer wieder ein B für "Black" ("Schwarz") findet. Das war deshalb besonders wichtig, weil die Verteidigung McGill vorwirft, sein Recht auf unbegründete Ablehnung von Geschworenen systematisch zur Ablehnung Schwarzer Geschworener eingesetzt zu haben.

Genau um diese drei Punkte geht es derzeit vor Mumias ursprünglichem Prozessgericht in Philadelphia, dem "Court of Common Pleas" ("Amtsgericht"). Hierzu hat Mumia im Dezember 2021 einen Antrag nach dem sogenannten Post Conviction Relief Act (PCRA) eingereicht, einem der Mechanismen, durch die Verurteilungen auf ihre Rechtmässigkeit überprüft werden können.

Es ist insgesamt Mumias sechster solcher PCRA-Antrag.

Sein fünfter solcher Antrag, bei dem Mumia geltend gemacht hatte, dass der Staatsanwalt, der als sein Verfahrensgegner die Aufsicht über seine allererste Berufung in den 1980er Jahren geführt hatte, später als Richter über weitere Berufungsanträge Mumias mitentschieden hatte, war kurz vor Auffindung der erwähnten Kartons vom Amtsgericht in Philadelphia bewilligt worden, wurde aber am 26. Oktober 2021 vom Pennsylvania Superior Court verworfen.

Enttäuschend war, dass schon in dieser juristischen Runde der im November 2017 als Reformer gewählte Bezirksstaatsanwalt Philadelphias, Larry Krasner, dezidiert als sein Gegner aufgetreten war und sich in einem Antrag an den Superior Court von Februar 2021 sämtliche Falschbehauptungen gegen Mumia, mit denen er nun schon so lange hinter Gitter gehalten wird, zu eigen gemacht hatte (3). Leider gab ihm der Superior Court am Ende recht.

Auf Mumias sechsten PCRA-Antrag hin fand dann am 2. März 2022 eine ultrakurze Anhörung vor Richterin Lucretia Clemons statt, die im Wesentlichen daraus bestand, dass die Staatsanwaltschaft um 120 Tage Zeit bat, auf den PCRA-Antrag der Verteidigung antworten zu können. Die Richterin entsprach der Bitte und die nächste kürze Anhörung wurde auf den 29. Juni angesetzt.

Wie sich herausstellte, nutzte die Anklage jeden einzelnen dieser 120 Tage und reichte ihren Gegenantrag erst in der Nacht vor dem Termin ein, und auch das nur in elektronischer Form. Obwohl Larry Krasner und seine Behörde schon im Herbst 2021 ausführlich über die zahllosen faktischen Falschdarstellungen in ihrem früheren Antrag von Februar 2021 in Kenntnis gesetzt worden waren (4), werden in ihrem neuen Gegenantrag sämtliche dieser Falschdarstellungen im Hinblick auf Mumias angeblich zweifelsfrei feststehende Schuld beharrlich wiederholt. Diese sind zum Teil schon seit vielen Jahren widerlegt.

Aber nicht nur das, jeder einzelne der drei zentralen Punkte der Verteidigung:

  • Bestechung des Zeugen Chobert
  • Bestechung der Zeugin White
  • Buchführung über die "Rasse" potentieller Geschworener zum Zweck der "ethnischen Säuberung" der Jury

wird von der Staatsanwaltschaft mit verharmlosenden Pseudoerklärungen (so etwa zu Chobert: vielleicht wollte er ja nur einen Ausgleich für den Verdienstausfall als Taxifahrer, den er durch seine Zeugenaussage erlitt?) oder juristischen Fussangeln (die Verteidigung hätte längst schon herausfinden können, dass McGill über die Hautfarbe der Geschworenenanwärter*innen Buch führte und somit ist der Anspruch "verjährt") beiseite gewischt.

In einer Zeit, in der Reformstaatsanwält*innen überall in den USA heftigen Anfeindungen der extremen Rechten ausgesetzt sind (jüngstes Beispiel ist die Abwahl von Chesa Boudin, dessen beide Eltern selbst politische Gefangene waren, in San Francisco), ist der Fall Mumia offenbar selbst für eine Mann wie Larry Krasner, der in Philadelphia viel Gutes bewirkt hat und hauptverantwortlich für die Entlassung von über zwei Dutzend zu Unrecht wegen Mordes verurteilter Gefangener verantwortlich ist(5), ein zu heisses Eisen.

Am 29. Juni bat die Verteidigung um 45 Tage Zeit für ihre Antwort auf die Eingabe der Staatsanwaltschaft, was von der Richterin gewährt wurde. Richterin Clemons behielt sich dann immerhin weitere 67 Tage vor, die Eingaben von Anklage und Verteidigung zu prüfen, was an sich ja kein schlechtes Zeichen ist, und setzte den 19. Oktober 2022 als den Tag an, bis zu dem sie über die Anträge entscheiden will.

Ergebnis wird dann entweder eine Ablehnung von Mumias PCRA-Antrag sein – oder aber eine mündliche Anhörung vor Gericht, die auch eine Beweisanhörung einschliessen könnte. Letzteres könnte zum Beispiel bedeuten, dass noch lebende Beteiligte wie Robert Chobert oder Joseph McGill und andere (Cynthia White gilt als tot) zur Befragung vorgeladen werden. Im Falle einer Ablehnung wird Mumias Verteidigung erst Widerspruch einlegen und bei erneuter Ablehnung in Berufung gehen. In diesem Fall würde der ewige Tiebreak in Mumias Berufungsverfahren weitergehen, was wieder bis zu zwei Jahre dauern könnte.

Dann wäre Mumia bereits 70.

Wie es am oder bis zum 19. Oktober weitergehen wird, ist derzeit ungewiss; alles ist möglich.

Es hat sich allerdings bereits gezeigt, dass wir uns in einem Fall wie dem Mumias selbst auf eine in vieler Hinsicht unstrittig progressive Staatsanwaltschaft nicht verlassen können. Im Hinblick auf Mumia hat sie bisher klar versagt und sich beschämenderweise auf die Seite der Kräfte des Status quo, der weissen Vorherrschaft und des Fraternal Order of Police (FOP) geschlagen, von Kräften also, die Larry Krasner eigentlich hasst und gegen die er ja ursprünglich angetreten ist.

Helfen kann hier neben der ausgezeichneten juristischen Verteidigung, die Mumia bereits hat, nur der sogenannte "court of public opinion", das Gericht der öffentlichen Meinung – natürlich nicht im Sinn eines blindwütigen Lynchmobs, sondern einer aufgeklärten und informierten öffentlichen Meinung inklusive veröffentlichter Meinung, wo die Menschen die Fakten des Falles und die relevanten Argumente kennen, diskutieren und weiter und weiter verbreiten, so dass sich am Ende auch die Mächtigen dem dadurch entstehenden Druck nicht entziehen können.

Gerechtigkeit und damit Mumias längst überfällige Freiheit auf dem Weg über die Gerichte werden nur erkämpft werden können, wenn die länderübergreifende Unterstützung für Mumia wieder stärker sicht- und hörbar wird. Let’s do it!

Free Mumia – Free Them All!


(1) Amnesty International, USA – Ein Leben in der Schwebe. Der Fall Mumia Abu-Jamal (Berlin/Heidelberg: 2000), 4. In der Zusammenfassung des Berichts heisst es u.a.: "Die Zweifel an diesem Verfahren beziehen sich auf Mumia Abu-Jamals inkompetenten Rechtsbeistand im Prozess von 1982; auf die Tatsache, dass der Vorsitzende Richter offenbar mehr Mühe darauf verwandte, das Verfahren zu beschleunigen, als eine unparteiische und faire Rechtsprechung zu gewährleisten; und schliesslich auf die Politisierung des Gerichtsverfahrens und die mögliche Befangenheit der Berufungsgerichte." Ebd., 3. Mit der "Politisierung des Gerichtsverfahrens" ist die Tatsache gemeint, dass Staatsanwalt Joseph McGill im Prozess sowohl während der Phase der Schuldfeststellung als auch der Phase der Strafzumessung ausführlich thematisierte, dass Mumia als Jugendlicher Mitglied der in offiziellen Amerika als "gewaltbereit" vor allem gegen die Polizei verschrienen Black Panter Party gewesen war. Mehr hier...

(2) Das gilt natürlich für alle Langzeitgefangenen, unter anderem, weil das Rückfallrisiko tatsächlich schuldiger Langzeithäftlinge extrem niedrig ist, insbesondere aber auch für politische Gefangene wie Leonard Peltier, Veronza Bowers, Kenny Zulu Whitmore, Ed Poindexter, Mutulu Shakur, Kamau Sadiki, Ruchell Cinque Magee. Siehe dazu unter anderem "Postamt für Gefangene"...

(3) Für eine ausführliche Analyse der Eingabe Krasners siehe Schiffmann (2021) – Facts Matter. Why the Philadelphia District Attorney’s Office Should Drop the Case Against Mumia Abu-Jamal und Schiffmann (2022) - Take a Walk at the Crime Scene...

(4) Die in Fussnote 3 erwähnte Analyse Facts Matter wurde im Herbst 2021 sowohl per Mail als auch per Post an elf hochrangige Mitglieder der Staatsanwaltschaft in Philadelphia geschickt, darunter auch Larry Krasner selbst.

(5) Larry Krasner spielte auch eine massgebliche Rolle bei der Entlassung der sieben überlebenden Mitglieder der sogenannten MOVE 9 auf Bewährung. Die Neun waren 1981 in einem Skandalprozess allesamt wegen der angeblichen Tötung eines einzigen Polizisten, der vermutlich in Wirklichkeit im Kreuzfeuer seiner schiesswütigen Kollegen umkam, im Jahr 1978 zu 30 bis 100 Jahren Haft verurteilt worden. Sie kamen zwischen 2018 und 2020 nach jeweils über 40 Jahren Haft frei.
Siehe dazu u.a....

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Erste Nachricht vom Gerichtstag am 29. Juni in Philadelphia von Joe Piette

Mumia supporters stand behind banners calling for his freedom, following a court hearing in Philadelphia on June 29. The next hearing is in October. More details will be posted soon after we study the legal filings. Come out July 3rd to demand "Free Mumia".

Photos...

Weitere Nachrichten auf dt. dazu folgen in 1 - 2 Tagen.

Hier gibt es erste weitere Informationen...

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Lesung, Essen, Videos, Infos, Live Musik und Dj*s an Mumia Abu-Jamals 68. Geburtstag

zum Online Stream inkl. Informationen gibt es hier mehr...

18:00 - 20:00 Geburtstagsfeier - mit Torte & Dia-Show + Infos
20:00 - 22:30 Food, Infotalk, Live-Musik, Punk-Quiz

Vokü: Seitan-Burger
Infotalk: Free Mumia Berlin
Texte von Mumia: Jutta Kausch (Schauspielerin)
Kunst/Live Music: Tintenwolf & Paul Geigerzähler & LOA Punk: Musik-Video-Quiz mit Preisgewinn

ab 22:30 Party mit DJs - Red K (80s Hits - Pop & Wave), Amok77 & Dr. Kimble (Punk, Reggae, Ska)

Einlass nach aktueller Coronaregelung

weitere Infos...

Zilona Gora, Grünberger Str. 73 (Boxhagener Platz) - 10245 Berlin-Friedrichshain - U5-Samariterstr.

Poster zum Download...
Flyer zum Download...

Online Stream: Infotalk und Kurzlesung aus dem Zilona Gora an Mumia Abu-Jamals 68. Geburtstag

Sa. 23. April - 20:00 Uhr:
Online ab 20:00 Uhr hier...

Der Journalist und politische Gefangene Mumia Abu-Jamal aus den USA wird am letzten April Wochenende 68 Jahre alt. Weit mehr als die Hälfte seines Lebens wird er bereits gefangen gehalten, weil er "Truth to Power" spricht und schreibt. Nach einem manipulierten Verfahren, was u.a. von Amnesty International stark kritisiert wurde, verschwand Mumia im Todestrakt und Gefängnissystem des US Bundesstaates Pennsylvania. Vor und nach seiner Inhaftierung von 1981 hat er als Journalist stets instituionellen Rassismus, tödliche Polizeigewalt und behördliche Korruption beschrieben sowie sich gegen Ausbeutung und Krieg positioniert. Trotz Jahrzehnten der Haft gehört er zu den häufig veröffentlichten Journalisten der USA. Die weltweite Solidarität mit dem Black Panther konnte sein Leben bisher retten. Allerdings steht seine Befreiung noch aus.

Am Vorabend seines 68. Geburtstages streamen wir den gesprochenen Teil einer Solidaritätsveranstaltung aus dem Berliner Zilona Gora Kollektiv. Darin wird es um den Journalisten selbst sowie die Masseninhaftierung/Gefängnisindustrie in den USA gehen. Die Schauspielerin Jutta Kausch liest dazu einige Texte aus dem 2022 in dt. Übersetzung erscheinenden "Writing On The Wall" von Mumia.

Dieses Angebot richtet sich an alle, die wg. der Pandemielage oder Entfernung nicht persönlich ins Zilona Gora (Grünbergerstr. 73, Bln-F'hain) gehen wollen oder können.

Bitte verbeitet die Ankündigung weiter und überlegt, ob ihr selbst den Stream in euren Räumen etc. vorführen könnt.

Weitere Details zum Programm (Essen, Poetry, Live Musik, DJ's) am Solidaritätsabend für Mumia Abu-Jamal im Zilona Gora

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Rechtsaussen Bochetto greift zur Wahlkampfmobilisierung Mumias Gerichtsantrag an

Mal wieder versucht ein rechtsaussen Politiker, seine Karriere mit Hass gegen Mumia Abu-Jamal zu fördern. Der Anwalt Bochetto versucht momentan, für die Republikaner als Kandidat für einen der Senatssitze des US Bundestaates Pennsylvanias nominiert zu werden. Um sich öffentlicher Beachtung zu versichern, fordert er daher, dass Philadelphias Bezirksstaatsanwalt Larry Krasner aus dem neuen Berufungsantrag von Mumia Abu-Jamal abgezogen werde, was rein institutionell nicht vorgesehen ist und auch bereits an anderer Stelle gerichtlich abgewiesen wurde.

Anscheinend hat Bochetto kein Verständnis für den bereits zweimal gewählten Staatsanwalt, der sich gegen die Masseninhaftierung in Pennsylvania und den USA einsetzt, obwohl Krasner in Mumias Fall eher eine unrühmliche Rolle spielt. Bochetto hofft jedoch, dass er mit eine Anti-Mumia Haltung mediale Aufmerksamkeit und letztendlich Stimmen innerhalb Pennsylvanias republikanischer Partei für seine Nomnierung gewinnen kann.

Gestern berichtete der Philadelphia Inquirer darüber:
(Philadelphia Inquirer) Mumia Abu-Jamal has appealed his conviction again. The victim's widow wants DA Larry Krasner off the case. (January 19, 2022)...

Hintergund zum neuen gerichtlichen Antrag von Mumia Abu-Jamal: (Bundesweites Free Mumia Netzwerk) Neuer Gerichtsantrag für Mumia Abu-Jamal - Botschaft von Johanna Fernández (04.01.22)...

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40 Jahre in Haft: Freiheit für Mumia Abu-Jamal!

Am 9. Dezember 2021 ist der 40. Haftjahrestag des linken Journalisten und Black-Panther-Aktivisten Mumia Abu-Jamal. Obwohl der Prozess gegen ihn offen rechtswidrig verlief, wehren Justiz und Behörden ein Wiederaufnahmeverfahren bis heute mit allen Mitteln ab.

Seit vier Jahrzehnten sitzt Mumia Abu-Jamal in den USA im Gefängnis, davon 29 Jahre lang im Todestrakt und nun im so genannten Normalvollzug: Am Rand eines Schusswechsels war er am 9. Dezember 1981 von einem Polizisten in Philadelphia lebensgefährlich verletzt und daraufhin verhaftet worden mit dem Vorwurf, eben diesen Polizisten erschossen zu haben. Zugleich entbrannte eine bis heute anhaltende Hetzkampagne gegen den Journalisten, die insbesondere von der rechten Polizeigewerkschaft FOP angefacht wurde. Mit Hilfe von manipulierten Beweisen, gekauften Zeug*innen und offensichtlichen Verstössen gegen die Verfahrensabläufe wurde Mumia Abu-Jamal im Juli 1982 in einem unübersehbar rassistischen und politisch motivierten Prozess zum Tode verurteilt. Für den Black-Panther-Aktivisten, der sich keine anwaltliche Vertretung leisten konnte, gab es kaum eine Möglichkeit zur Verteidigung. Der Richter hatte intern bereits frühzeitig unter Verwendung rassistischer Schimpfwörter geäussert, auf alle Fälle die Todesstrafe zu verhängen. Auf diese Weise wollten die Behörden einen unbequemen Journalisten loswerden, der seit Jahren den staatlichen Rassismus und die Polizeigewalt gegen People of Colour anprangerte.

Doch Mumia Abu-Jamal liess sich weder entmutigen noch mundtot machen: Seither kämpft er hinter Gittern weiter für seine Freiheit, aber vor allem gegen das rassistische Justiz- und Gefängnissystem. Als "voice of the voiceless" verleiht er den vielen verurteilten People of Colour eine Stimme in seinen regelmässigen Radiosendungen, Kolumnen und Büchern. Um seine Haftbedingungen und vor allem seine publizistischen Möglichkeiten zu verschlechtern, wurden verschiedene speziell auf seine Person zugeschnittene Gesetze und Verordnungen erlassen. Zwar konnte die weltweite Solidaritätsbewegung und seine engagierten Anwält*innen erreichen, dass die Hinrichtung nach jahrzehntelangem Kampf nun nicht mehr unmittelbar droht, doch blockiert die Justiz ein Wiederaufnahmeverfahren mit allen Mitteln. Obwohl Mumia Abu-Jamal inzwischen schwerkrank ist, verhindern die Behörden seine Freilassung.

"Der Fall Mumia Abu-Jamal ist ein Paradebeispiel für die rassistische Justiz und den grenzenlosen Verfolgungswillen von staatlichen Behörden, von einem völlig entfesselten Polizeiapparat und rechten Strukturen", erklärte Anja Sommerfeld vom Bundesvorstand der Roten Hilfe e. V. "Seit vier Jahrzehnten wird der Journalist und Aktivist nun in Haft gehalten – obwohl die Beweise offensichtlich manipuliert und die Akten jahrzehntelang unter Verschluss gehalten wurden. Der Staat will hier einen Justizmord auf Raten begehen. Wir fordern erneut, dass Mumia Abu-Jamal freigelassen wird – jetzt!"

Schafft Rote Hilfe!!!

Rote Hilfe e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Postfach 3255
37022 Göttingen

Tel: (05 51) 7 70 80 08 Di.+Do. 15-20 Uhr
Fax: (05 51) 7 70 80 09

Mail: bundesvorstand@rote-hilfe.de
Web: https://www.rote-hilfe.de

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VR 201688 AG Göttingen
St.-Nr. 20/205/03160 FA Göttingen

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Live Interview mit Mumia, weiterer Bericht zum Kampf um Verfahren und Veranstaltungshinweis

Am 11. November 2021 interviewte Black Power Media aus den USA den seit knapp 40 (!) Jahren gefangenen Journalisten Mumia Abu-Jamal live in ihrer Sendung und streamte zeitglich ins Internet:
Mumia Abu-Jamal Live on Black Power Media

Ebenfalls am 11. November 2021 berichtete die Tageszeitung Junge Welt über Mumias Kampf um die Eröffnung des neuen Verfahrens:
Kampf um Mumias Freiheit - Verteidigung Abu-Jamals: Weitere rechtliche Schritte nach Entscheidung von Philadelphias Obergericht

bitte vormerken:

9. Dezember 2021 um 19:30 Uhr - online

Buchladen Schwarze Risse & Free Mumia Berlin präsentieren: Online Lesung aus Mumias "Writing On The Wall" (dt. Übersetzung) und Updates über Mumia Abu-Jamal
mit Jutta Kausch
Mehr hier...

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Politische Repression USA: zwei Freilassungen und die "Mumia Ausnahme"

David Gilbert - ehemaliger Aktivist im Weather Underground und Unterstützer der Black Liberation Army (BLA) mehr über ihn hier... - sitzt seit 1981 in New York in Haft. Gestern bekam er nach über 40 Jahren Knast Bewährung und wird bald frei sein.

#Solidarität überwindet Mauern

#FreeThemAll!

Russell "Maroon" Shoatz ist politischer Gefangener in den USA wurde am 25. Oktober 2021 gegnadigt. Maroon war Mitglied der Black Panther Party in Philaldephia und seit den 1970er Jahren in Haft. Er leidet seit mehreren Jahren an einer Krebserkrankung, die in Haft nicht adequat behandelt wurde. Seine Familie, das Abolitionist Law Center aus Pittsburgh sowie zahlreiche Unterstützer*innen haben unermüdlich für seine Freilassung gekämpft.

#FreeThemAll

Gestern wies der Superior Court in Pennsylvania Mumia Abu-Jamals Verfahren ab. Das bedeutet jedoch nicht das Ende seiner Möglichkeiten, auf juristischem Weg frei zu kommen, denn es gibt zahlreiche neue Beweise, mit denen sich noch kein Gericht befasst hat. Weitere Infos folgen.

#FreeMumia - #FreeThemAll!

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Free Mumia: Lesung und Updates an Mumia Abu-Jamals 40. (!) Haftjahrestag

Online Veranstaltung am 09.12.2021 Free Mumia Berlin und Buchladen Schwarze Risse präsentieren:
Do. 9. Dezember 2021 - 19:30 Uhr

2022 erscheint eine neue Sammlung von Texten von Mumia Abu-Jamal im Verlag Edition Kettenbruch. In "Die Schrift an der Wand" skizziert der gefangene Journalist gesellschaftliche Perspektiven, politische Entwicklungen, Widerstand, Geschichte, soziale Veränderungen und Bewegungsdynamiken in den USA und weltweit. Es sind Texte aus vier Jahrzehnten, die fast alle noch nie auf Deutsch erschienen sind.

Anlässlich von Mumias 40. Haftjahrestag wird Jutta Kausch im Voraus Passagen aus dem Buch vorlesen. Ausserdem werden wir über die weitergehenden Bemühungen sprechen, den ehemaligen Black Panther endlich zu befreien. Auch wenn in letzter Zeit in Deutschland wenig davon zu hören war, kämpft Mumia nach wie vor auf der juristischen Ebene um eine Aufhebung seines Urteils.

Die Corona-Pandemie hat staatliche Zwangsanstalten wie Abschiebelager und Gefängnisse noch weiter aus dem öffentlichen Bewusstsein gedrängt - sorgen wir dafür, dass sich das ändert! Lassen wir den kämpfenden Gefangenen Mumia Abu-Jamal zu Wort kommen und überlegen, wie wir ihn und andere von hier aus unterstützen können!

Bis alle frei sind – Free Mumia – Free Them All!

Da es pandemiebedingt nicht möglich ist, die Veranstaltung im grösseren Rahmen in Präsenz durchzuführen, findet sie online im Livestream statt. Achtet auf aktuelle Ankündigungen auf unserer Webseite: mumia-hoerbuch.de und beim Buchladen Schwarze Risse.

Schwarze Risse.

Do. 9. Dezember 2021 - 19:30 Uhr

Hier zum Download vom Plakat und Flyer...

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(Philadelphia) Fotos vom Free Mumia Protest am 3. Juli 2021 (von Joe Piette)

US: jamaljournal.blogspot.com/

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Di, 6. Juli 2021: Protestanrufe bei Pennsylvanias Gouverneur Tom Wolf für Mumia Abu-Jamal

Di, 6. Juli 2021: Protestanrufe bei Pennsylvanias Gouverneur Tom Wolf für Mumia Abu-Jamal

Am Dienstag, den 6. Juli 2021 wird es eine Anrufaktion bei Pennsylvanias Gouverneur Tom Wolf geben, in der die Freilassung des seit 1981 (!) gefangenen Journalisten Mumia Abu-Jamal gefordert wird.

Mumia ist schwer krank und muss unbedingt freigelassen werden.

In den beigefügten Bildern findet ihr alle Nummern und Forderungen in englisch. Bitte beachtet, dass jeder Nummer von hier aus eine 001 voran gestellt werden muss.

Free Mumia - Free Them All!

Protestanrufe 6th July 2021

Protestanrufe Let Governor Wolf know 2

Protestanrufe Let Governor Wolf know 2

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Berline 2021: "Philly DA " und Mumia Abu-Jamal

Die Berlinale 2021 zeigt am 10. Juni um 21:30 Uhr im Schlosshof Charlottenburg Kino den Beginn der 8-teiligen Serie "Philly D.A." - eine vorläufige Bilanz der zweieinhalbjährigen Amtszeit des Oberstaatsanwalts Larry Krasner.

Weiter hier...

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Zwei US Lehrer*innengewerkschaften fordern Freilassung von Mumia Abu-Jamal

Zwei US Lehrer*innengewerkschaften fordern die Freilassung von Mumia Abu-Jamal. In der folgenden PDF ist die Erklärung einer der beiden Gewerkschaften zu sehen. Weitere Infos folgen in einigen Tagen.

FreeMumia - FreeThemAll!

Hier zu lesen...

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Mumia Abu-Jamals Rede für den Revolutionären 1. Mai 2021 in Berlin

Demo 1. Mai 2021 english version here...

Am 30. April nahm der politische Gefangene und ehemailige Black Panther Mumia Abu-Jamal eine Grussbotschaft an die Revolutionäre 1. Mai Demonstration 2021 in Berlin auf, die Tausende zu Beginn im Berliner Stadtteil Neukölln hören konnten.

zum hören und lesen...

25.000 Menschen nahmen an der Demo teil und ca. 7000 waren in der Lage, seine Grussworte unter Applaus zu hören. Später wiederholten verschiedene Lautsprecherwagen Mumias Worte während der Demonstration.

Die Rede von Mumia findet sich hier online...

Im weiteren Verlauf griff die Polizei die antirassistische Arbeiter*innendemonstration an und verletzte viele Teilnehmer*innen. Es kam daraufhin auch zu vielen Festnahmen. Free Mumia Berlin war in der Menschenmenge, die durch brutale und rassistische Polizist*innen drangsaliert wurde. Glücklicherweise gelang es allen Mumia Unterstützer*innen, die Situation ohne allzu schwere Beeinträchtigungen zu überstehen. Wir sind solidarisch mit Mumia und allen, die von diesem rassistischen kapitalistischen System unterdrückt werden.

Free Mumia - Free Them All!

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Mumia nach Herz-OP vom Krankenhaus in Gefängniskrankenstation verlegt

Am 27. April 2021 erreichte uns folgende Nachricht:

update: Mumia has been transferred out of the hospital and is now in the prison infirmary. Check back for more information!

Was das für Mumias Genesung bedeutet, lä sich momentan nur sehr schwer erahnen. Es ist nach wie vor nicht geklärt, was für eine Operation er am Montag vergangener Woche genau hatte. Sein Vertrauensarzt Dr. Alvarez vermutet aufgrund verschiedener Infos, dass es sich um eine doppelte Bypass OP gehandelt haben könnte.

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(Die Linke im Bundestag) Gerechtigkeit für Mumia Abu Jamal!

Original-Text...

Nachricht, 21. April 2021

Der afroamerikanische Journalist und Mitbegründer der Black Panther Party Mumia Abu Jamal befindet sich seit 1981 im US-Bundesstaat Pennsylvania in Haft.

Seit Abu Jamals Verurteilung wegen eines ihm von rassistischen Polizisten untergeschobenen Polizistenmordes durch ein selbst von rassistischen Vorurteilen geleitetes, rein von Weißen besetztes Gericht im Jahr 1982 wurden zahlreiche Beweise für seine Unschuld erbracht.

Zwar wurde das Todesurteil gegen Abu Jamal 2001 aufgehoben, das erst zehn Jahre später rechtskräftige Urteil aber in lebenslängliche Haft ohne Bewährung geändert.

Obwohl das höchste US-Gericht bereits 2011 festgestellt hat, dass die ursprüngliche Verurteilung Abu Jamals von 1982 auf schweren Rechtsbrüchen basiert, hat es bis heute weder einen Revisionsprozess noch eine Freilassung gegeben.

DIE LINKE meint: Es muss endlich Gerechtigkeit für Mumia Abu Jamal geben. Sie appelliert daher an die Verantwortlichen, ein Revisionsverfahren zur Beendigung dieses 40-jährigen Justizskandals nicht länger zu blockieren oder heraus zu zögern.

Am 24. April wird Abu Jamal 67 Jahre alt. 40 Jahre seines Lebens musste er bereits im Gefängnis verbringen, davon fast drei Jahrzehnte in Einzelhaft im Todestrakt. Seine Gesundheit ist durch eine chronische Herzinsuffizienz, einen schmerzhaften offenen Ausschlag am ganzen Körper in Folge einer jahrelang nicht behandelten Hepatitis C sowie Atemnot und schwere Diabetes und nicht zuletzt den Nachfolgen einer Covid-19-Erkrankung im März dieses Jahres nachhaltig angegriffen.

Das Leben von Abu-Jamal ist in Gefahr!

Die Fraktion DIE LINKE.im Bundestag fordert die sofortige Freilassung von Mumia Abu Jamal und aller anderen politischen Gefangenen wie Leonard Peltier oder Sundiacata Acoli – gerade in Zeiten von Covid-19. Die auch nach Einschätzung des UN-Menschenrechtsrats unmenschlichen Haftbedingungen, die Isolationshaft und die Todesstrafe in den USA gehören abgeschafft.

Denn auch für Abu Jamal und andere aus rassistischen Motiven Inhaftierten gilt: Black Lives Matter!

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Kurzbericht von Free Mumia Protest in Amsterdam

Kundgebung in Amsterdam Am Montag, den 19. April 2021 versammelten sich niederländische Unterstützer*innen von Mumia Abu-Jamal vor dem US Konsulat in Amsterdam.

In Reden wurde Mumias Freilassung gefordert. Mehrere Bands spielten Live Musik von einem LKW Anhänger.

Während der Kundgebung kam der Vize-Konsul vor die Tür und sprach mit einer Demonstratin (siehe Foto im Anhang). Er nahm einen Brief mit Forderungen entgegen.

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Herz-OP: Mumia Abu-Jamal erneut Im Krankenhaus - Take Action!

Herz-OP: Mumia Abu-Jamal erneut Im Krankenhaus - Take Action!

In den Nachtstunden des 14. Aprils 2021 erfuhren wir, dass der kämpfende Gefangene Mumia Abu-Jamal aus Pennsylvania, USA erneut ins Krankenhaus verlegt wurde. Er wird heute, am 15. April eine Herzoperation haben.

In einem Schreiben an die medizinischen und administrativen Mitarbeiter*innen des US-Gefängnisses SCI Mahanoy in Pennsylvania fordert Mumias Vertrauensarzt Dr. Alvarez, dass Mumia vor und nach seiner Operation seine Lebensgefährting anrufen darf und ihm Zugang zu seinen Beratern wie Mark Taylor, seiner Familie und seinen Anwälten zu gewähren. In den vergangenen vier Tagen war es allen genannten nicht möglich, mit Mumia in Kontakt zu treten.

Des weiteren fordert Dr. Alvarez, dass Mumia im Krankenhaus nicht an Händen und Füssen ans Bett gefesselt wird und geht in seinem Schreiben ausserdem darauf ein, dass Mumia durch schwere Gewalt (z.B. bei seiner Verhaftung) und durch medizinische Vernachlässigung (gerichtlich festgestellt) geschädigt wurde und fordert nochmals, dass Mumia der Kontakt ermöglicht wird und dass Mumia nicht ans Bett gefesselt wird.

Mumia Abu-Jamal war erst vor wenigen Wochen zur Behandlung gegen Covid-19 aus dem Gefängnis in ein ziviels Krankenhaus gebracht worden. Dabei wurde auch eine zuvor unbekannte Herzinsuffizienz bei ihm festgestellt. Die vergangenen Tage hatte der Gefangene starke Schmerzen im Brustbereich.

Die einzig sinnvolle medizinische Behandlung nach der Herz-OP für Mumia kann nur die sofortige Freilassung sein!

Demos und Aktionen in den kommenden Tagen:

(Mobilization for Mumia) Free Mumia protests around the world in April 2021

am kommenden Samstag (17.04.) auch -> Frankfurt Am Main 18 Uhr US Generalkonsulat am übernächsten Samstag (24.04.) auch -> Berlin 15 Uhr Weisestrasse 9

Es folgt eine englischsprachige Aufruf der Mobilization for Mumia, dem us-weiten Netzwerk zu den aktuellen Entwicklungen verbunden mit dem Aufruf, verantwortliche Behörden mit Anrufen/Faxen und E-Mails zu überfluten: FREE MUMIA ABU-JAMAL NOW!

URGENT CALL TO ACTION: MUMIA ABU-JAMAL (AM8335) TO UNDERGO HEART SURGERY April 14, 2021, 6:01PM EST

Mumia Abu-Jamal, the world renowned veteran Black Panther, political prisoner and radio journalist, had heart pain over the weekend. He was rushed to the hospital, and is expected to undergo heart surgery tomorrow, April 15, 2021.

We demand that:

  1. Before surgery, Mumia be allowed to call his wife, Wadiya Jamal; his longtime supporter Pam Africa; his chosen doctor, Dr. Ricardo Alvarez; and his Spiritual Advisor, Mark Taylor.
  2. Mumia not be shackled to his hospital bed, as is the rule in Pennsylvania and across the United States.
  3. Mumia, an innocent man, be immediately released from prison.

We need not look far to see the mortal danger that the shackling of a patient represents: our dear Ancestor, political prisoner Romaine 'Chip' Fitzgerald was chained and shackled to his hospital bed in his last days - while he was hardly conscious - and before making his final transition, just over 2 weeks ago on March 28, after 52 years in prison.

According to Dr. Ricardo Alvarez, Mumia’s chosen doctor, "Any evidence of shackling will be seen as a deliberate harm to Mumia and a perpetuation of the court documented trauma he has already suffered." Loud and clear are the echoes of slavery, which - as Eric Williams shows in Capitalism and Slavery - for the first time in human history produced the global distribution and mass use of handcuffs, shackles and fetters to bring enslaved Africans to heel.

Dr. Alvarez continues, "There is significant evidence, both legal and medical, that Mumia has suffered severe harm because medical, legal, law enforcement, and judicial professionals have not met proper standards. Mumia has been recently hospitalized for COVID and Congestive Heart Failure and he already suffers from hypertension as well as liver cirrhosis and diabetes, both induced by court documented medical neglect. Freedom is the only treatment."

Please call, tweet, email and fax the following offices to make these demands: that Mumia be immediately allowed to call his wife, Pam Africa, his doctor, and spiritual advisor; that he not be shackled to his hospital bed, and that he be immediately released.

Head of PA DOC, John Wetzel 001-717-728-2573 *** EMAIL: J.Wetzel@state.pa.us, ra-crpadocsecretary@pa.gov twitter: @johnewetzel, @DOCSecretary

PA DOC, Deputy Secretary for Administration of Healthcare, Christopher Oppman 001-717-728-4122 or 717-728-2573 Ext 5

SCI Mahanoy Superintendent, Bernadette Mason 001-570-773-2158

Governor of PA, Tom Wolf 001-717-787-2500 ext. 3. *** FAX 001-717-772-8284 *** EMAIL: Brunelle.Michael@gmail.com facebook: @governorwolf, @TomWolfPA instagram: @governortomwolf

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(Frankfurt A.M. - YT Video) Mumia Abu-Jamal aus der Folter entlassen und von Covid19 heilen! Frankfurt Demonstration 18. März 2021

#Corona #COVID19 #CHF #prisons #pennsylvania #TomWolf
#FreeMumia - #FreeThemAll!

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Mumia Abu-Jamal definitiv an Covid in Haft erkrankt

Covid-19-Gefahr - Jetzt Freilassen! Auf einer Kundgebung vor dem Büro des Bezirkstaatanwalts in Philadelphia schlug am Mittwochnachmittag (03.03.2021) um 18 Uhr (MEZ) die Nachricht ein: Mumia Abu-Jamal, der im Knast erst am Montag (01.03.2021) negativ auf Covid-19 getestet wurde, wurde nun erneut getestet und der Test war positiv - er ist definitiv an Covid19 erkrankt, wie auch viele seiner Mitgefangenen im gleichen Zellentrakt.

Umso dringlicher ist jetzt die bereits letzte Woche erhobene Forderung nach sofortiger Freilassung Mumias und Verlegung in ein Zivilkrankenhaus. Dieselbe Forderung wird zur Stunde in Philadelphia für alle an Covid-19 erkrankten Gefangenen und alle Langzeitgefangenen in Pennsylvania und im Rest der USA erhoben: #FreeMumia - #FreeThemAll!

Kontaktinfos der Knastbehörden - siehe Meldung vom 28. Februar 2021

#corona #prisons #Pennsylvania

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Mumia Abu-Jamal höchstwahrscheinlich an Covid-19 im Knast erkrankt - Anrufaktion

Covid-19-Gefahr - Jetzt Freilassen! Am Samstag (27.02.2021) rief der kämpfende Gefangene Mumia Abu-Jamal aus Pennsylvania, USA Unterstützer*innen in Philadelphia an und berichtete, dass er seit dem Vortag starke Covid-Symptome verspürt. Er berichtet von Lungenschmerzen und starker Atemnot. Bis jetzt weigert sich die Knast-Krankenstation des SCI Mahanoy jedoch, ihn zu untersuchen und medizinisch zu helfen.

Mumia ist 66 Jahre alt, seit 1981 (!) in Haft und hat 2016 nur knapp eine Hepatitis-C Erkrankung überlebt. Er hat seit dem eine Leberzirrhose und ist gesundheitlich angeschlagen. Wie viele andere Gefangene ist auch er auf Unterstützung angewiesen, um gesundheitliche Versorgung zu erhalten. Die Mobilization 4 Mumia aus den USA ruft als erstes dazu auf, die zuständige Behörden mit Anrufen zu überfluten, um Mumias Untersuchung, Behandlung und Freilassung durchzusetzen. Weitere Vorschläge folgen.

Alle Telefonnummern in der Grafik Flyer aktiv werden mit allen Telefonnummern
oder in diesem Artikel:
Mumia Abu-Jamal im Knast an Covid 19 erkrankt - Anrufaktion

für die Anrufaktion: bitte beachtet auch das dt-englische Skript Flyer aktiv werden mit allen Telefonnummern

Anrufaktion:

Governor of Pennsylvania Tom Wolf
Fax number: 001 717-772-8284

Bei Abruf die Gefangenen-ID (Inmate ID) Mumias angeben: AM8335

SCI Mahanoy (der Knast wo Mumia sitzt): 001-570-773-2158

SCI Mahanoy Supt Bernadette Mason (Gefängnisdirektorin): 001-570-773-2058

Bezirksstaatsanwalt DA Larry Krasner: 001-267-456-1000
E-Mail: justice@phila.gov

Leiter der Gefängnisbehörde von Pennesylvania John Wetzel: 001-717-728-2573
001-717-728-2577
001-717-728-4109
Fax number: 001-717-728-4178
E-Mail: Ra-crpadocsecretary@pa.gov

Brief:
PA DOC Secretary John Wetzel
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Mechanicsburg, PA, 17050
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